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Nur zwei Fünftel der Serben für Demokratie

Serben sind der Demokratie mehrheitlich abgeneigt. Sie wird von knapp zwei Fünfteln unterstützt, weitere 42 Prozent würden sich eine andere Staatsordnung wünschen. Dies ergibt sich aus einer vom Belgrader Zentrum für Freie Wahlen und Demokratie (CESID) Anfang März durchgeführten Umfrage, deren Ergebnisse in Belgrad heute Mittwoch vorgestellt wurden.


Nach Angaben vom CESID-Leiter Djordje Vukovic war der Anteil von Demokratiebefürwortern und jenen die die Demokratie ablehnen noch vor sieben Jahren ungefähr gleich groß und lag bei 40 Prozent. Sogar 78 Prozent der Befragten bezeichneten in der CESID-Umfrage die Kommunistenzeit bzw. die Periode zwischen 1945 und 1990 als jene Zeit, in der man am besten gelebt habe. Der Sturz des Regimes von Slobodan Milosevic im Oktober 2000 wurde von nur 15 Prozent der Befragten als Beginn der demokratischen Änderungen im Lande bewertet. Von der riesigen Mehrheit wird er laut der Presseagentur Beta schlicht als Beginn des Niederganges Serbiens empfunden. 40 Prozent der Befragten gaben an, anhaltend in Existenzangst zu leben.

Die Umfrage zeigt laut den Autoren auch mangelndes Interesse der Bürger Serbiens an der Teilnahme an eventuellen Sozialprotesten. Nur 2,8 Prozent der Befragten erklärten sich bereit, an solchen Protesten teilzunehmen. Die Arbeitslosigkeit liegt derzeit laut amtlichen Angaben bei über 20 Prozent. Die nun von der Regierung geplanten Strukturreformen dürften vor Jahresende zu einem weiteren Anstieg führen.

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