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Nur im Ländle Favoritenschreck

Er hat den Einzug in den Nationalrat nicht geschafft. Dennoch sieht Hans-Peter Martin starkes Bürgersignal.

Hätte für Hans-Peter Martin das Vorarlberger Ergebnis bundesweit Gültigkeit, wäre er locker in den Nationalrat gezogen. Er hätte sich mit stattlichen 7,8 Prozent sogar mit der FPÖ und den Grünen matchen können. Österreichweit tickten die Uhren dann doch anders, letztlich verfehlte der konfliktfreudige Bregenzer den Einzug ins Parlament deutlich.

Dennoch sieht Martin den Zuspruch zu seinem Engagement im Wahlkampf als „starkes Bürgersignal. Man muss sich doch nur vorstellen, wie unsere Mittel im Vergleich zu den anderen waren. Da wurden 100 Millionen Euro in die Schlacht geworfen, während wir fast ausschließlich mit viel Präsenz auf den Straßen und dem Internet auf uns aufmerksam machen mussten.“

Ein Scharmützel lieferte sich Martin unmittelbar nach Bekanntwerden des Resultats mit dem ORF. „Lassen Sie sich als Zwangsgebührenzahler nicht vom ORF verarschen“, brachte er Interviewerin Lou Lorenz in Bedrängnis. Da war sie dann wieder, diese Spannung, diese Kampfeslust, die Martin während des Wahlkampfes aufgebaut hatte. Dabei überkam ihn am Vorabend der Wahl zum ersten Mal ein Gefühl von Entspannung und Loslassen. „Ich war mit einigen ausländischen Freunden im Havelka, habe dort eine Fete getrunken. Das ist heiße Schokolade mit einem kräftigen Schluck Sliwowitz. Diesen Drink habe ich schon konsumiert, als ich mit 15 zum ersten Mal in Wien war“, verriet der 49-jährige Bregenzer den „VN“.

Langer Wahlkampf

Erst um halb zwei ging Martin am Vorabend der Wahl zu Bett. „Um 7. 30 Uhr bin ich schon aufgestanden. Noch vor meiner Frau“ , so Martin. Seinen Kampf “ für mehr direkte Demokratie, für Bürokratieabbau, gegen Parteienallmacht“ sieht Martin nicht gescheitert. Und der Erfahrung eines Wahlkampfes in Österreich will er ebenfalls Positives abgewinnen. “ 16.000 Kilometer bin ich kreuz und quer durch das Land gefahren. Unser Wahlkampf begann wegen der geringen Mittel ja bereits im Juli.“ Martins Blick gilt jetzt wieder der Zukunft außerhalb des Landes. “ Ich habe immer gesagt: Schaffen wir den Einzug nicht, werde ich mich wieder meinem neuen Buch widmen und europaweit politisch aktiv sein.“

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