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Nur das BZÖ hat kein Direktmandat

Von den fünf Parlamentsparteien hat nur das BZÖ kein Direktmandat. Die Orangen hofften bei der Wahl 2006 zwar auf eines im Wahlkreis Kärnten Ost, verfehlten es aber klar.

Erfolgreicher waren die Grünen mit ihren ersten beiden Direktmandaten seit ihrem Einzug in den Nationalrat im Jahr 1986. Die FPÖ eroberte wieder zwei Mandate auf Wahlkreisebene, nachdem sie bei ihrem Wahldebakel 2002 alle verloren hatte.

Die SPÖ, Siegerin der Wahl 2006, liegt mit 44 auch bei den Direktmandaten vor der ÖVP (36). 2002 hatte die ÖVP noch 59, die SPÖ 46. Insgesamt wurden 2006 wesentlich weniger Mandate in den Wahlkreisen vergeben: Statt 105 bei der vorigen Wahl gibt es nur 84 Wahlkreis-Abgeordnete. Das lag vor allem an den Verlusten der ÖVP – und auch daran, dass mit dem BZÖ eine kleine Partei ohne Direktmandate dazu kam. Im Ausgleich wurden auf Landesebene (69) und Bundesebene (30) wesentlich mehr Nationalratssitze vergeben als 2002.

Wegen der geringen Wahlbeteiligung – und damit der niedrigeren Zahl an gültigen Stimmen – waren die Wahlzahlen 2006 vergleichsweise niedrig: So kosteten in Vorarlberg ein Direktmandat 21.746 Stimmen, in Tirol 24.119 und in Wien 24.503. In den beiden Ländern mit der höchsten Wahlbeteiligung mussten die Parteien deutlich mehr – im Burgenland 26.975 und in Niederösterreich 27.914 – Stimmen für ein Wahlkreismandat aufbringen.

Bei der SPÖ hat sich 2006 nicht allzu viel verändert: Sie verlor ein Direktmandat im Kärntner Wahlkreis West, dafür kam eines auf Landesebene dazu. Ohne Ausgleich verloren hat die SPÖ ein Direktmandat in Wien Nord, womit sie in Summe mit 68 auf einen Abgeordneten weniger als 2002 kam. Die Bundesmandate blieben mit sieben gleich, auf Landesebene kam das eine Kärntner Mandat auf insgesamt 17 dazu.

Weit größere Umwälzungen gab es bei der ÖVP, die ja auch insgesamt 13 der früher 79 Mandate einbüßte. Sie verlor in 23 der 43 Regionalwahlkreise je ein Mandat, nur ein Teil davon wurde auf Landesebene ausgeglichen. In Kärnten – wo es 2002 noch drei waren – hat die ÖVP kein einziges Direktmandat mehr. Und in Wien schaffte sie statt früher sieben nur mehr zwei, bekam dafür aber zwei Landesmandate mehr und hält nun bei fünf. In Summe kam die ÖVP 2006 auf 23 (2002 13) Landesmandate und unverändert auf sieben Bundesmandate.

Die Grünen eroberten ihre ersten beiden Wahlkreis-Mandate in Wien, je eines in den Wahlkreisen Süd-West und Nord-West. Dazu kamen noch 14 (statt früher 12) Landes- und unverändert fünf Bundesmandate, was 21 (statt früher 17) ausmacht.

Die FPÖ war in zwei Wahlkreisen wieder erfolgreich, in Wien Süd und im oberösterreichischen Hausruckviertel. Auf Landesebene büßte sie allerdings drei Mandate auf zwölf ein, während im Bund vier auf sieben dazu kamen – was in Summe 21 Mandate für die Blauen (2002 18) ausmachte.

Das BZÖ konnte drei Landes-Abgeordnete aus dem überdurchschnittlich erfolgreichen Kärnten und vier Bundesmandate in den Nationalrat entsenden.

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