AA

Nur Austria Lustenau schaffte den Aufstieg

Im ÖFB-Cup-Achtelfinale schieden der FC Dornbirn und der FC Lustenau aus. Austria Lustenau qualifizierte sich dank eines 1:0-Auswärtssieges bei Wacker Innsbruck für das Viertelfinale.
Bilder FC Dornbirn vs. SV Ried
Bilder FC Lustenau vs. Wr. Neustadt

Es war weit mehr als eine Standortbestimmung, es war das Duell der beiden Erstliga-Titelkandidaten. Und diese endete nicht nur mit einem klaren „Punktesieg“ für die Lustenauer Austria, die im ÖFB-Cup-Achtelfinal-Schlager die Partie in Innsbruck 75 Minuten lang dominierte und verdientermaßen ins Viertelfinale einzog. Vom missglückten Rückrundenstart zeigte sich die Elf von Trainer Edi Stöhr bestens erholt. Laufstark und passsicher präsentierten sich die Grün-Weißen von der ersten Minute an. Die Lustenauer ließen Ball und Gegner laufen. Vor allem Sidinei De Oliveira war von den Tirolern nie in den Griff zu bekommen. Austrias Brasilianer gewann aber nicht nur das interne Duell gegen seinen Landsmann im Wacker-Dress, Fabiano, er lieferte auch die Vorarbeit zum „Goldtor“ von Patrick Salomon. Nach einer herrlichen Ballstafette über Harald Dürr kam der Ball zu Manuel Honeck. Nach dessen Flankenball stieg De Oliveira im Zentrum am höchsten. Seinen Kopfball vermochte Torhüter Harald Planer zwar noch zu parieren, doch Salomon drückte den Abpraller über die Linie (38.). Es war eine verdiente Führung für das engagiertere Team, das nach elf Minuten – Schuss von De Oliveira – erstmals für Gefahr im Strafraum sorgte. Nach 17 Minuten verhinderte der Bregenzer im Dress der Tiroler, Ulrich Winkler, nach einer Kombination über De Oliveira und Salomon gegen den einschussbereiten Honeck Schlimmeres.

Hektische Schlussphase

Austria-Goalie Mario Krassnitzer erlebte im „Eiskasten“ Tivoli 75 Minuten einen ruhigen Abend. Dann wurde es doch noch hektisch. Weil es bei der Austria nach der Pause bei guten Konteransätzen blieb, weil Innsbruck „hopp oder dropp“ spielte und Dürr nach Foul an Julius Perstaller Gelb-Rot sah. Doch Winkler (75./78.) vergab zwei Möglichkeiten, der Aus­tria-Sieg war somit perfekt.

Caril-„Doppelpack“ zerstörte Dornbirns Aufstiegshoffnungen

Der gebürtige Spanier Jonathan Caril in den Reihen von Bundesligist Ried hat mit einem Doppelpack (32./82.) die Aufstiegshoffnungen des FC Dornbirn begraben. Als Trostpflaster gab es für die Messestädter immerhin 8000 Euro für die Teilnahme der besten 16 Klubs im nationalen Pokal. Eine starke Halbzeit reichte den Innviertlern beim Auftritt auf der Birkenwiese. So richtig „erwärmt“ wurden die rund 400 Zuschauer bei eisigen Temperaturen von den Hausherren erst nach dem Seitenwechsel. Schon zur Pause hätte der Favorit aus Ried den Aufstieg fixieren müssen, aber Dornbirn-Goalie Andreas Morscher hielt die Benneker-Schützlinge im Spiel. Einzig bei einem Caril-Flachschuss war er chancenlos (32.). Dornbirn konnte nicht ganz an die starke Vorstellung beim 3:2-Derbysieg gegen die Lustenauer Austria anschließen.

Gute zweite Halbzeit

Die Offensive mit Domoraud, Stadler und Mujic hatte es zu Beginn schwer, Impulse nach vorne zu setzen. Die Rieder-Mittelfeldachse mit Drechsel, Lexa und Mader erspielte sich vor allem in den ersten 45 Minuten eine klare Feldüberlegenheit. Erst nach der Pause kam der Rothosen-„Motor“ dank den beiden Einwechselspielern Aslan und Hirschbühl auf Touren. Dabei fand Letzterer die große Ausgleichschance vor, aber dessen Flachschuss ging knapp am Tor vorbei (63.). Bei einem klaren Elferfoul an Mujic blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm (68.). Bei weiteren guten Einschussmöglichkeiten blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Ried-Stürmer Caril mit seinem zweiten Tor die Partie entschied. Dank der rund 30 freiwilligen Helfern, die das Hauptspielfeld Stunden vor dem Anpfiff vom Schnee und Eis befreiten, konnte das Pokalspiel programmgemäß über die Bühne gehen.

Kurtisi-Hattrick bedeutete Aus für FC Lustenau

ÖFB-Cupspiele bei winterlichen Temperaturen sind so ansprechend wie Sandburg-Bauen in der Antarktis. Die Minuszuschauerkulisse von 300 unentwegten Fans bei Minusgraden im Reichshoftsstadion sprechen Bände. Kein Wunder, dass die FC-Träume vom Cup-Aufstieg gegen den Bundesligisten bei eisiger Kälte rasch erfroren.

Guter Start

Dabei verkauften sich die Hausherren gar nicht schlecht. In den Anfangsphasen waren die Blau-Weißen sogar das überlegene Team, dass sich auch durchaus Chancen herausspielte. So etwa in der 9. Minute als Fornezzi einen Schuss von Muniz gerade noch abwehren konnte. Eine Unkonzentriertheit war es jedoch, die den FC Lustenau praktisch aussichtslos ins Hintertreffen geraten ließ. Nach einem schnellen Konter und vergeblichen Abwehrversuchen, wusste sich Batir nicht anders zu helfen als einen Burgstaller-Schuss (23.) mit der Hand auf der Torlinie abzuwehren. Rot für Batir und ein Strafstoß, den Kurtisi sicher verwertete, waren die Konsequenzen. Mit einem Mann weniger war gegen den höherklassigen Kontrahenten nicht mehr viel möglich. Die Hausherren waren zwar weiterhin bemüht und spielten couragiert, zwingende Möglichkeiten gab es jedoch kaum noch. Zudem hatte Wr. Neustadt mit Kurtisi den überragenden Spieler in seinen Reihen. Der Mazedonier nutzte das Cup-Achtelfinale für eine „One-Man-Show“. Leistung lässt hoffen Alle drei Tore gingen auf sein Konto. Beim 0:2 (63.) traf er aus kurzer Distanz nach einem Eckball von Simkovic und das 0:3 (68.) war ein satter Schuss von der 16er-Linie. Danach nahmen die Gäste aus Niederösterreich sogar ihren Standardtorhüter raus um Reserve-Goalie Razenböck Spielpraxis zu geben. Dieser patzte gleich nach 20 Sekunden, sodass Lustenau durch Fröschl (72.) nach Adilovic-Vorlage wenigstens der Ehrentreffer gelang. Mehr war an diesem kalten Dienstag nicht möglich. Insgesamt war die Leistung des FC wenigstens so etwas wie ein kleiner Frühling, der für die nächsten Spiele in der ADEG-Liga hoffen lässt.

ÖFB-Cup- Achtelfinale:

FC Mohren Dornbirn – SV Ried 0:2 (0:1)
Tore: Jonathan (32., 82.)

FC Lustenau – Wr. Neustadt 1:3 (0:1)
Tore: Fröschl (73.) bzw. Kurtisi (24./E, 63., 68.)
Rot: Batir (24./FCL)

Wacker Innsbruck – Austria Lustenau 0:1 (0:1)
Tor: Salomon (37.)
Gelb-rot: Dürr (77./Austria)

LASK Linz – Austria Wien 1:0 (1:0)
Austria Kärnten – Vienna 3:2 (1:2)
Admira – Gratkorn 4:2 n. E. (0:0)

Am Mittwoch:
BW Linz – Rapid Wien

Bereits gespielt:
Sturm Graz – Salzburg 2:0 (0:0)

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Nur Austria Lustenau schaffte den Aufstieg
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen