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Nukleartechnologie aus Europa über Taiwan in Iran

UNO-Beamte gehen Berichten nach, wonach der Iran ein neues Schmuggelnetzwerk zum Erwerb von Nukleartechnologie aufgebaut haben soll. Laut der britischen Zeitung "Daily Telegraph" besorgten in Taiwan ansässige Firmen dem Iran nukleare Spezialausrüstung. Dabei sei es um den Kauf von in Europa hergestellten Druckwandlern gegangen, die zur Herstellung hoch angereicherten Urans genutzt werden können.

Angesichts des wachsenden internationalen Drucks hat der Iran den Angaben zufolge seine Bemühungen weiter intensiviert, Hochtechnologie für sein Atomprogramm zu erwerben. Laut Geheimdienstberichten sollen Beamte des iranischen Verteidigungsministerium eine Reihe von Treffen mit Vertretern von in Taiwan ansässigen Unternehmen abgehalten haben.

Der Iran soll sich schon seit mehr als einem Jahr vergeblich um den Erwerb dieser Geräte bemüht haben. Europäische und amerikanische Firmen verweigerten den Verkauf. Selbst China, das in der Vergangenheit bereit war, Teheran Spezialgeräte zur Verfügung zu stellen, zeigte dem Iran die kalte Schulter.

Westlichen Geheimdiensten sei es dem Iran bereits gelungen, rund 100 Druckwandler zu erwerben und in einer geheimen Operation in den Iran zu verschiffen. Die Geräte seien ursprünglich in Europa produziert und dann an eine Firma in Taiwan verkauft worden, die sie dann an das iranische Verteidigungsministerium weiterverkauft habe. UN-Beamten ermitteln jetzt, ob die betroffenen europäischen Firmen ihre Endverbraucherzertifikate ausreichend überprüft haben.

Dem Iran ist es verboten, auf dem freien Markt Geräte von der Nuclear Suppliers Group (NSG) zu erwerben. Aufgabe der NSG – der auch Österreich angehört – ist es, die Weiterverbreitung von Atomwaffen durch Exportkontrollen zu unterbinden.

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