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NR-Wahl: FPÖ hofft auf Grundmandate

Die FPÖ hofft, bei der Nationalratswahl im Herbst Grundmandate in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich zu erringen. In Kärnten hegen die Freiheitlichen hingegen keine großen Hoffnungen.

„Kärnten ist kein Hauptkampfgebiet, wir konzentrieren uns auf die Ballungsräume“, sagte Wahlkampfleiter und Generalsekretär Herbert Kickl im Gespräch mit der APA. Ihre Wählerschaft erweitern will die FPÖ um „frustrierte Rote“. Im Wahlkampf sind von den Blauen wieder „zugespitzte Botschaften“ zu erwarten.

An den klassischen FPÖ-Themen wie Ausländer und Sicherheit wird sich im Wahlkampf laut Kickl erwartungsgemäß nichts ändern. Zu erwartende Slogans wollte der Wahlkampfleiter freilich nicht preisgeben, er verriet aber so viel: Man werde Botschaften „zuspitzen“ und „pointiert auf den Punkt bringen“ und „sagen, was die Leute denken“. Was das bedeutet, lässt sich an der Plakatkampagne im vergangenen Wiener Wahlkampf – „Wien darf nicht Istanbul werden“ – zumindest erahnen.

Linksgerichtet sieht Kickl die FPÖ hingegen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Das dürfte nicht zuletzt als Signal an „frustrierte“ SPÖ-Wähler verstanden werden, die täglich bei der FPÖ anrufen würden, wie Kickl meinte. Er rechnet mit rund 400.000 roten Stimmen, die nach dem ÖGB-BAWAG-Skandal „am Markt liegen“. Beim Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hätten diese Wähler „keine Alternative“, weil dieser die Arbeitnehmervertretung „mit zerhackt“ und die SPÖ „kastriert“ habe.

Das BZÖ, das ja ebenfalls auf die Stimmen enttäuschter SPÖ-Wähler abzielt, bezeichnete Kickl als „politischen Postkasten an der Hausmauer der ÖVP“. Und der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (B) würde mit der Ortstafel-Debatte „die Republik und das Bundesland stalken“ – Das BZÖ hofft ja in Kärnten das Grundmandat zu erreichen, während die FPÖ im südlichsten Bundesland scheinbar wenig Hoffnung hegt. Auch beim Zulauf von neuen Mitglieder sei Kärnten „ein Sonderfall“, wie Kickl sagte.

Die Kandidaten für die Bundesliste wollen die Blauen erst nach der Festlegung des Wahltermins bekannt geben. Fix ist bereits, dass FPÖ-Vize und Niederösterreichs Landeschefin Barbara Rosenkranz den zweiten Platz hinter Parteiobmann Heinz-Christian Strache bekommen wird. Abg. Reinhard Bösch, der auf den Wahllisten der Vorarlberger Freiheitlichen nicht aufscheint, „wird berücksichtigt“. Volksanwalt Ewald Stadler dürfte ebenfalls auf der Bundesliste kandidieren, auf welchem Platz ist allerdings noch offen. Nach Überraschungskandidaten gefragt, meinte Kickl, dass man auf „Kontinuität und Verlässlichkeit“ setzen werde.

Bewährtes ist laut dem Wahlkampfleiter auch bei den Werbegeschenken zu erwarten. Neben Feuerzeugen und Kugelschreibern sei aber auch „das eine oder andere völlig Neue“ geplant. Die Geldmittel der FPÖ sind jedenfalls beschränkt, die Wahlkampfkosten sollen unter fünf Millionen Euro gehalten werden. Die von den Kandidaten eingeforderten finanziellen Beträgen seien darin nicht enthalten, so der Generalsekretär. Kompensieren will man das knapp bemessene Budget durch „effizienten und zielgerichteten“ Einsatz.

Über ein Fairnessabkommen, wie es derzeit im Gespräch ist, sei die FPÖ „grundsätzlich gesprächsbereit“. Wenn allerdings – wie zuletzt geschehen – ein entsprechender Vorschlag von ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka komme, sei dies „blanker Hohn“. „Da lachen ja die Hühner“, wenn so etwas „ausgerechnet vom Paul Bocuse (Starkoch, Anm.) der Sudelküche kommt“.

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