Bis 15. Oktober wird die nostalgische Veranstaltung jeden Samstag zu hören sein, kündigte Kapellmeister Reinhold Notwotny am Mittwoch an.
Damit will man an die Zeiten der k.u.k. Monarchie anknüpfen. Der genaue Ablauf: Kurz vor 11.00 Uhr formiert sich die Kapelle bei der Einmündung des Grabens in den Kohlmarkt und marschiert musizierend durch das Michaelertor in den Inneren Burghof. Dort spielt sie rund 40 Minuten lang Werke der Strauß-Dynastie sowie von Carl Michael Ziehrer oder Robert Stolz und kehrt gegen 12.00 Uhr auf den Graben zurück.
Touristen waren begesitert
Die rund einstündige Reminiszenz an die altösterreichische Militärmusik fand bereits letztes Jahr statt. Die Touristen schicken E-Mails, wie begeistert sie waren, zeigte sich Nowotny stolz. Ein Drittel des Publikums bestehe allerdings aus Wienern, von denen manche fast jeden Samstag gekommen seien, so der Kapellmeister.
Gespielt wird, gemäß der österreichischen Tradition, auf speziell angefertigten Instrumenten, die einen Halbton höher liegen als normale Posaunen oder Trompeten. Durch diese hohe Stimmung ist die Musik auf besonders weite Entfernung zu hören. Insgesamt müssen rund 35 Musiker ausgestattet werden. Der jüngste von ihnen ist 20 Jahre alt, der älteste 85.
Deutschmeister-Wein
Besucher können sich nicht nur auf musikalischen Genuss freuen:
Auch ein Deutschmeister-Wein aus Niederösterreich wird angeboten. Der Wein kann glasweise gegen eine Spende gekostet werden und soll mit der Musik zu Begegnung und Gespräch animieren.
Die Tradition der im Volksmund Burgmurrer genannten Blasmusikvorführung ging am 11. November 1918 zu Ende. Die Hoch- und Deutschmeister blieben jedoch auch nach Ausrufung der Republik auf Initiative von Kapellmeister Julius Hermann als private Organisation bestehen. Ihr Ziel ist, Klang und Glanz vom Ende des 19. Jahrhunderts aufrecht zu erhalten: Eine Zeit, als die Kapelle unter der Leitung Ziehrers Weltruhm genoss und etwa auf der Weltausstellung 1893 in Chicago Triumphe feierte.
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