Sie wollten ursprünglich mittels DNA-Analyse beweisen, dass sie vom früheren Besitzer Erzherzog Johann Salvator von Österreich abstammen. Nun dürfte dieses Vorhaben am Geld scheitern, bestätigte der Gmundner Tourismusdirektor Andreas Murray am Donnerstag auf APA-Anfrage einen Bericht der “Salzburger Nachrichten”.
Im Sommer vergangenen Jahres waren die Skandinavier gemeinsam mit einem Ahnenforscher an den Traunsee gekommen, um die “Erbschaft” zu besichtigen und ihre adeligen “Verwandten” Markus, Johann und Maximilian Habsburg kennenzulernen. Zurück in Norwegen wollten sie ein Verfahren einleiten, um das Grab ihres angeblichen Vorfahrens öffnen zu lassen und seine DNA mit jener der Habsburger vergleichen zu können. Dieses Unterfangen dürfte sich aber als zu teuer erwiesen haben. “Das wird wohl im Sand verlaufen”, so Murray, der kürzlich mit den “Erben” telefoniert hat.
In Gmunden hat man nie wirklich befürchtet, die Touristenattraktion, die auch Kulisse für die international erfolgreiche Fernsehserie “Schlosshotel Orth” war, tatsächlich verlieren zu können. Die Gemeinde vertrat von Anfang an die Ansicht, rechtmäßiger Eigentümer zu sein, weil die Besitztümer der Monarchie 1918 an die Republik gefallen seien. Seither hatte das Seeschloss mehrmals den Eigentümer gewechselt, bis es die Stadt 1996 kaufte.
Der “Vorfahr”, auf den sich die Norweger berufen, ist Johann Salvator von Österreich-Toskana, ein Neffe von Kaiser Franz Josef. Das Enfant terrible der Habsburger ist seit einem Schiffsunglück am Kap Horn verschollen und wurde 1911 für tot erklärt. Seine “Erben” behaupteten hingegen, er habe überlebt und sich unter dem Namen “Hugo Köhler” in der südnorwegischen Küstenstadt Bergen angesiedelt. Erst auf dem Sterbebett habe er seine wahre Identität preisgegeben, lautete ihre Version der Geschichte.