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Norwegen: Friedensprozess retten

Nach blutigen Kämpfen im Norden Sri Lankas bemühen sich norwegische Vermittler um eine Rettung des vom Scheitern bedrohten Friedensprozesses.

In der von Rebellen gehaltenen Stadt Kilinochi traf der norwegische Gesandte Jon Hanssen-Bauer mit Führern der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) zusammen, wie ein Sprecher der Gruppe am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Angesichts der jüngsten Entwicklung seien die Gespräche „sehr wichtig“. Am Freitag war Hanssen-Bauer in Colombo mit Ministerpräsident Wickremanayake zusammengekommen. Norwegen fungiert seit Jahren als Vermittler zwischen den Konfliktparteien in Sri Lanka.

Rebellen und Regierung warfen sich unterdessen gegenseitig Massaker an der Zivilbevölkerung vor. Die Regierung beschuldigte die LTTE, am Freitagabend mehr als hundert moslemische Zivilisten bei deren Flucht aus der umkämpften Stadt Muttur getötet zu haben. Der LTTE-Sprecher wies den Vorwurf am Sonntag zurück. Er beschuldigte seinerseits die Regierung, tamilische Zivilisten getötet zu haben. Unter den Opfern seien 15 Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Die Regierung gab die Zahl der bei den Kämpfen Getöteten mit 426 an.

Die jüngsten Kämpfe waren am vorletzten Mittwoch vergangener Woche entbrannt, als die tamilischen Rebellen einen Bewässerungsgraben in der Nähe von Muttur unter ihre Kontrolle brachten, der tausende Familien mit Wasser versorgt. Mehr als 20.000 Einwohner haben die Stadt wegen der Kämpfe inzwischen verlassen. Am Wochenende teilten die LTTE mit, die Aktion beendet zu haben und sich hinter die im Jahr 2002 vereinbarte Waffenstillstandslinie zurückgezogen zu haben.

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