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Nordost-Umfahrung: Grüne fordern fundamentale Änderungen

Foto: APA
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Die Grünen stellen nach der Einigung in der Lobau die gesamte Straßenplanung in Wien und der Ostregion in Frage. Eine Straße durch die Lobau könne niemals unschädlich sein.

Bei dem versprochenen Runden Tisch müsse „alles, was geschnürt worden ist, wieder aufgeschnürt werden“, sagte die Wiener Klubobfrau Maria Vassilakou am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Sollte es keine Änderungen geben, könnten die Aktivisten durchaus in die Au zurückkehren.

Aus Sicht der Grünen kann eine Schnellstraße durch die Lobau niemals als unschädlich bewertet werden. „Wenn man schon eine Autobahn baut, dann eine klügere, umweltfreundlichere Trassenführung, und nicht durch den Nationalpark“, so Vassilakou über die geplante Nordost-Umfahrung (S1), die in einem 8,5 Kilometer langen Tunnel unter Donau und Lobau hindurchgeführt werden soll.

Die Prioritäten der Ökopartei: Zuerst den öffentlichen Verkehr im Nordosten der Stadt ausbauen und kleinräumige Umfahrungsstraßen bauen. Sollte sich am Ende herausstellen, dass dies nicht ausreiche, dann könne man über die Verlängerung der Donauuferautobahn (A22) von Kaisermühlen mittels Donautunnel zur Ostautobahn (A4) in Simmering nachdenken. Ganz sicher nicht brauche man aber eine Nordost-Umfahrung, die nur dem Transitverkehr diene, so Vassilakou.

Ähnlich der Umweltsprecher der Wiener Grünen, Rüdiger Maresch: „Es muss ans Eingemachte gehen, und nicht darum, ob in der Quadenstraße eine Haltestelle mehr gebaut wird oder nicht.“ An der Bereitschaft der Stadt dazu zweifelte er. Schließlich habe Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) in einer ersten Reaktion die rasche Komplettierung des Regionenrings um Wien gefordert.

Mit dem Verhandlungsergebnis, das die Lobau-Besetzer im Gespräch mit der Stadt Wien und der Asfinag erreicht haben, dürften die Grünen nicht ganz glücklich sein. „Sie werden sicher gut wissen, warum sie das getan haben“, meinte Vassilakou zur Vorgangsweise der Öko-Organisationen, darunter Greenpeace und Global 2000. Die Umweltschützer ziehen demnach aus der Au ab und lassen die Probebohrungen der Asfinag zu. Im Gegenzug werden sie nicht geklagt und bekommen im ersten Halbjahr 2007 ihren Runden Tisch.

Den Vorwurf, dass sich die Grünen in der Lobau zu wenig engagiert hätten, ließ Vassilakou nicht gelten: „Es war uns ein großes Anliegen, diese Protestbewegung nicht zu vereinnahmen.“ Es habe aber durchaus Unterstützung und Besuche gegeben, und Aktivisten der Grünen aus der Donaustadt und Groß Enzerdorf seien im Camp auch selbst vor Ort gewesen.

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