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Nordkoreas Außenminister in China

Der nordkoreanische Außenminister Paek Nam Sun ist heute überraschend zu Gesprächen in Peking eingetroffen. Diskutiert wird unter anderem die Nuklearfrage.

Er ist der ranghöchste Besucher aus Nordkorea in China seit Ausbruch der Krise um die Wiederaufnahme des nordkoreanischen Atomprogramms. Paek Nam Sun wurde zunächst von Vizeaußenminister Wang Yi empfangen. Beide äußerten ihre Überzeugung, dass die Nuklearfrage durch Dialog gelöst werden müsse, berichtete die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Zhang Qiyue, auf einer Pressekonferenz.

Zurückhaltend reagierte die Sprecherin auf die Drohung Pjöngjangs, das Waffenstillstandsabkommen von 1953 aufzukündigen, das auch die Volksrepublik China als Teilnehmer des Krieges auf Seiten Nordkoreas mitunterzeichnet hatte. Die Außenamtssprecherin sagte, dass die Drohung nach den vorliegenden Berichten nur für den Fall gelte, dass „einige Beteiligte weitere Maßnahmen unternehmen“, womit nach Einschätzung von Beobachtern das Vorgehen der USA gemeint ist.

Alle Konfliktparteien müssten jetzt Anstrengungen unternehmen, um den Dialog wieder aufzunehmen, sagte Zhang. Auch müsse alles vermieden werden, was die Situation komplizierter machen und zur Eskalation führen könnte. China wolle keine Atomwaffen auf der nordkoreanischen Halbinsel sehen und suche eine friedliche Lösung durch Dialog. Nordkoreas Außenminister wollte zum Gipfel der Blockfreien in Malaysia vom 24. bis 25. Februar weiterreisen.

Am Vorabend hatte Nordkorea mit dem Ausstieg aus dem Waffenstillstandsabkommen gedroht, das vor 50 Jahren den Koreakrieg nach drei Jahren beendete. Damit reagiere die Führung in Pjöngjang auf die verstärkte Truppenpräsenz der USA auf der koreanischen Halbinsel, erklärte ein Sprecher der Volksarmee. Die USA haben 37.500 Soldaten in Südkorea stationiert.

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