Nordkorea: Zahl der Toten bei 150
Etwa 1.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Organisation Concern am Freitag mit. Die Informationen seien von Concern-Mitarbeitern in Nordkorea übermittelt worden, die sich wiederum auf eine offizielle Regierungsmitteilung stützten.
Concern teilte weiter mit, die Regierung in Pjöngjang wolle an diesem Samstag Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen an die Unglücksstelle bringen. Nach bisherigen Angaben waren mindestens 54 Menschen gestorben und 1.249 Menschen verletzt worden. Zunächst war von bis zu 3.000 Toten und Verletzten die Rede gewesen.
Der genaue Hergang der Katastrophe bleibt unklar. Der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Jeong Se Hyun erklärte, im Bahnhof von Ryongchon nahe der nordkoreanischen Grenze zu China seien mindestens zwei Tankzüge zusammengestoßen und explodiert. Dabei sei eine große Anzahl Menschen getötet oder verletzt worden. Einen Sabotageakt schloss Jeong aus.
Der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge wurde die Detonation von austretendem Ammoniumnitrat, einer extrem explosiven Substanz, verursacht. Mindestens zwei Chinesen seien bei dem Unglück getötet und zwölf verletzt worden, hieß es unter Berufung auf die chinesische Botschaft in Pjöngjang.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte chinesische Augenzeugen mit Berichten über verheerende Zerstörungen im Umkreis von 500 Metern um die Unglücksstelle. Der Bahnhof, in dem sich zum Zeitpunkt der Detonation etwa 500 Menschen aufgehalten hätten, sowie eine Schule und zahlreiche Wohnhäuser seien völlig zerstört worden.
Der britische Sender BBC veröffentlichte auf seiner Web-Seite eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, bei der er sich um ein 18 Stunden nach der Explosion aufgenommenes Satellitenfoto handeln soll. Darauf waren riesige Rauchwolken zu sehen.