Zugleich teilte das Land seinen Ausstieg aus den Sechser-Gesprächen über sein Atomprogramm mit. Die Absage gelte für eine unbefristete Periode.
Mit den Atomwaffen wolle sich der kommunistische Staat vor den USA schützen, denen Pjöngjang eine unverhohlene Politik zur Isolierung und Erstickung Nordkoreas vorwarf. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, dass Nordkorea an den Sechs-Parteien- Gesprächen über sein Atomprogramm weiter mitwirken wolle, doch dazu gezwungen worden sei, seine Teilnahme für unbestimmte Zeit auszusetzen.
Die USA haben Nordkorea vorgeworfen, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten, und rechnen das Land wie den Iran und den Irak vor dem Sturz von Saddam Hussein zu einer Achse des Bösen. Bereits im Oktober 2003 hatte die nordkoreanische Nachrichtenagentur gemeldet, das Land stehe kurz vor dem Bau einer Atombombe. Alle damit verbundenen technischen Probleme seien gelöst.
Bei den Sechser-Gesprächen versuchten die USA, Russland, Japan, China und Südkorea, die Regierung in Pjöngjang zur Einstellung ihres Atomprogramms zu bewegen. Der Streit mit Washington um Nordkoreas Nuklearprogramm schwelt seit Herbst 2002. Die USA werfen Pjöngjang vor, am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Ende Juni war die dritte und bisher letzte Runde der Sechsergespräche ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen.
Rice warnt Nordkorea
US-Außenministerin Condoleezza Rice hat Nordkorea davor gewarnt, sich aus den internationalen Gesprächen über sein Atomprogramm zurückzuziehen. Ein solcher Schritt verstärke nur die Isolation des Landes, sagte Rice am Donnerstag in einem Interview während ihres Besuches in Luxemburg. Nordkorea hatte zuvor den Besitz von Atomwaffen eingeräumt und zugleich seinen Rückzug aus den Gesprächen angekündigt.
Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann verstärkten die Nordkoreaner nur noch ihre Isolation, denn allen … ist sehr klar, dass es keine keine Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel geben darf, sagte Rice weiter.
Neben Nordkorea und den USA haben an den bisherigen drei Gesprächsrunden seit 2003 Japan, China, Südkorea und Russland teilgenommen. Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi forderte Nordkorea auf, die Gespräche fortzusetzen. Ich möchte fortfahren, Nordkorea davon zu überzeugen, dass es in ihrem Interesse ist, auf Nuklearwaffen zu verzichten, sagte Koizumi. In seiner Erklärung hatte Nordkorea mitgeteilt, es wolle die Atomwaffenfrage im Dialog lösen.