Nordkorea will Kontakte mit den USA

Pjöngjang wolle feststellen, ob Berichte über Washingtons Bereitschaft zuträfen, Nordkorea als souveränen Staat anzuerkennen und bilaterale Gespräche innerhalb der Sechserrunde aufzunehmen, hieß es am späten Sonntagabend in einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums. „Wir haben nur unsere Absicht geäußert, uns direkt mit der US-Seite zu treffen, um festzustellen, ob solche Berichte wahr sind, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.“

Es solle bei dem Treffen nicht um den Atomstreit gehen. Die USA und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO oder IAEA) hatten erst am Wochenende Nordkorea nachdrücklich vor einem möglichen Atomtest gewarnt. Die US-Regierung wies mit Nachdruck auf das amerikanische Abschreckungspotenzial hin.

Genug Material für sechs Atombomben?

Nach Einschätzung der IAEO hat Nordkorea genug spaltbares Material, um fünf bis sechs Atombomben herzustellen. Ein Ministeriumssprecher in Pjöngjang bestritt nach Berichten der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA, dass Nordkorea jemals direkte Gespräche mit den USA unabhängig von den Sechser-Verhandlungen gefordert habe. Er bekräftigte zugleich, Nordkorea strebe nach wie vor eine Lösung des Atomkonflikts auf dem Verhandlungsweg an. Er forderte zugleich von Washington, Nordkorea nicht zu ignorieren und zu beleidigen.

„Unser Wille, die koreanische Halbinsel atomwaffenfrei zu machen und eine Lösung auf dem Verhandlungsweg anzustreben, bleibt unverändert“, sagte er. Ein japanischer Regierungssprecher begrüßte die Verlautbarung aus Pjöngjang als „Schritt nach vorne“. Nordkorea weigert sich seit fast einem Jahr, an einer neuen gemeinsamen Sechserrunde mit den USA, Südkorea, China, Russland und Japan teilzunehmen.

“Feindselige Politik”

Den USA wirft es eine „feindselige Politik“ vor. Mit einer offiziellen Erklärung im Februar, Atomwaffen zu besitzen, kündigte Nordkorea auch seinen Rückzug von den internationalen Nuklearverhandlungen „auf unbestimmte Zeit“ an. Die Regierung in Washington betonte mehrmals, dass sie bilaterale Diskussionen innerhalb der Sechsergespräche führen könne.