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Nordkorea: Weiterer Ausbau der Atomwaffen

Nordkorea könnte nach eigenen Angaben sein Atomwaffenarsenal weiter ausbauen. Pjöngjang ortet einen "extrem feindlichen Versuch der USA, das System Nordkoreas zu stürzen".

Die Realität habe gezeigt, „dass unser Besitz von Nuklearwaffen das Kräftegleichgewicht in der Region garantiert“, sagte am Dienstag ein Sprecher des Außenministeriums der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge. Außerdem schützten die Atomwaffen als starke Abschreckung vor dem Ausbruch eines Krieges und trügen zum Erhalt des Friedens bei. Es gebe einen „extrem feindlichen Versuch der USA, das System Nordkoreas zu stürzen“.

Im Februar hatte Nordkorea zum ersten Mal offiziell mitgeteilt, über Atomwaffen zu verfügen. Außerdem kündigte die Regierung in Pjöngjang an, vorerst nicht mehr an den internationalen Atomgesprächen teilzunehmen. Bei den Gesprächen unter Beteiligung der beiden koreanischen Staaten sowie der USA, Chinas, Russlands und Japans geht es darum, Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm zu bewegen. US-Außenministerin Condoleezza Rice will sich in Asien um die Wiederaufnahme der Verhandlungen bemühen. Die USA haben wiederholt erklärt, eine Invasion Nordkoreas sei nicht geplant.

Nordkoreas Regierungschef besucht China

Der nordkoreanische Ministerpräsident Pak Pong Ju kommt nächste Woche zu einem Besuch nach China. Im Mittelpunkt werden die festgefahrenen Verhandlungen über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms stehen. Der Besuch beginnt am Dienstag, nur einen Tag nach den Gesprächen von US-Außenministerin Condoleezza Rice in Peking, wie der Sprecher des Außenministeriums, Liu Jianchao, am Dienstag vor Journalisten sagte.

China hofft auf eine baldige Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche mit Nordkorea, den USA, Südkorea, Japan und Russland, die auch wichtigstes Thema der Beratungen mit der US-Außenministerin in Peking sein werden. Hohe chinesische Beamte befürworten bilaterale Gespräche zwischen den USA und Nordkorea, um die internationale Runde wieder in Gang zu bringen, was Washington bisher aber ablehnt.

Ungeachtet der Irritationen zwischen Peking und Pjöngjang über die nordkoreanische Ankündigung im Februar, bereits Atomwaffen zu besitzen, nannte der Sprecher des Außenministeriums die fünftägige Visite von Pak Pong Ju ein „großes Ereignis“ in den Beziehungen und einen „wichtigen Besuch“. Der Trend in der Entwicklung der Beziehungen sei „sehr gut“. Der Handel zwischen beiden Seiten sei im vergangenen Jahr um 35 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar gestiegen.

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