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Nordkorea stattet Atomreaktor aus

Trotz internationaler Kritik und Warnungen treibt Nordkorea sein Atomprogramm weiter voran. Die Wiederaufnahme wurde mit einer drohenden Energieknappheit begründet.

Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap vom Donnerstag begannen die Behörden damit, neue Brennstäbe in einen Reaktor in Yongbyon rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Pjöngjang zu transportieren. Yonhap bezog sich in seinem Bericht auf Regierungskreise in Seoul.

Ein Sprecher der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien hatte zuvor die Vorbereitungsarbeiten in Yongbyon bestätigt und erklärt, Nordkorea werde ein bis zwei Monate benötigen, um den Fünf-Megawatt-Reaktor betriebsbereit zu machen. Nordkorea hat nach Angaben eines Sprechers des südkoreanischen Außenministeriums mittlerweile die Siegel und Überwachungskameras der Vereinten Nationen an einer vierten Atomanlage zur Herstellung von Brennstäben entfernt. Damit sind inzwischen alle Anlagen in Yongbyon bis auf zwei nicht funktionsfähige Reaktoren entsiegelt worden.

Nordkorea hat die Wiederaufnahme des Atomprogramms mit einer drohenden Energieknappheit begründet. Es sei eine Reaktion auf die Einstellung der Öllieferungen aus den USA. Die Atomkraftwerke würden daher ihren Betrieb wieder aufnehmen und Strom erzeugen. Die Einstellung des nordkoreanischen Atomprogramms war 1994 in einem Abkommen mit den USA vereinbart worden.

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