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Nordkorea sieht Gespräche als gescheitert an

Nordkorea hält die Gespräche mit den USA über das nordkoreanische Atomprogramm in der vergangenen Woche in Peking für gescheitert. UNO-Sanktionen wären „Kriegsgrund“.

Ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums wiederholte am Mittwoch die verbalen Angriffe gegen die USA und schloss auch den Einsatz von „Abschreckungswaffen“ nicht aus. Pjöngjang bezeichnete außerdem mögliche Sanktionen der UNO als Kriegsgrund. Nordkorea warf den USA eine zunehmend feindselige Politik gegenüber dem kommunistischen Land vor und machte sie für die jüngsten Spannungen verantwortlich.

„Die Realität erfordert es, dass Nordkorea sich den zunehmenden Versuchen der USA entgegenstellt, Nordkorea mit physischer Gewalt zu unterdrücken (und) zwingt es, sich für den Besitz einer notwendigen Abschreckung und deren Umsetzung zu entscheiden“, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums, die am Mittwoch von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde. Sollte Washington um eine Resolution ersuchen, die Sanktionen gegen Pjöngjang enthalte, würde dies „als grünes Licht zum Krieg“ betrachtet, hieß es in Erklärung weiter.

Der südkoreanische Außenminister Yoon Young Kwan lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob sein Land mögliche Sanktionen gegen Pjöngjang unterstützen würde. Er bezeichnete die Angelegenheit als „sehr delikat und sehr empfindlich“. US-Außenminister Colin Powell hatte am Vortag erklärt, in den Vorschlägen Nordkoreas zur Beilegung des Atomstreits keinen Fortschritt zu erkennen. Der Vorschlag weise nicht in die richtige Richtung. „Aber trotzdem werden wir ihn prüfen.“ Nordkorea hatte nach Angaben aus EU-Diplomatenkreisen in Gesprächen mit den USA angeboten, sein Atomprogramm auszusetzen, wenn die USA ihre als feindlich bezeichnete Haltung aufgäben.

In der vergangenen Woche hatten Vertreter der USA, Nordkoreas und Chinas in Peking über eine Lösung des seit Monaten andauernden Streits um Nordkoreas Atomprogramm beraten. Nach US-Angaben hatte Nordkorea bei dem Treffen erklärt, es verfüge über Atomwaffen. Das kommunistische Land selbst hatte dazu bisher nicht offiziell Stellung genommen. Die USA fordern von Nordkorea, das Präsident George W. Bush zusammen mit dem Iran und dem Irak unter Präsident Saddam Hussein als Teil einer „Achse des Bösen“ bezeichnet hatte, eine nachprüfbare Abrüstung für dessen Atomwaffenprogramm.

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