AA

Nordkorea schlägt Hilfen aus

Trotz einer drohenden Hungersnot hat Nordkorea Hilfslieferungen der Vereinten Nationen (UN) abgelehnt. Die Lebensbedingungen haben sich derweilen dramatisch verschlechtert.

Drei schwere Stürme hatten in den vergangenen Wochen große Teile der Ernte vernichtet und nach Ansicht von Experten die Lebensbedingungen in dem Land dramatisch verschlechtert.

„Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) ist von der Regierung Nordkoreas darüber informiert worden, dass sie mit dem Problem alleine klar kommt“, sagte WFP-Sprecher Barry Came am Mittwoch. Es gebe jedoch weiterhin Gespräche mit der Regierung. Das Welternährungsprogramm hat 74 Tonnen Lebensmittel für rund 13.000 Menschen in einer der am schwersten betroffenen Regionen vorbereitet. Voraussetzung für Hilfslieferungen ist dem WFP zufolge jedoch eine vollständige Beurteilung des Schadens, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu ermitteln. Außerdem will das Programm die Verteilung der Hilfen überwachen, um sicher zu gehen, dass diese wirklich die Bedürftigen erreichen.

Ein Vertreter des südkoreanischen Roten Kreuzes sagte, Nordkorea habe bereits Ende Juli Hilfen seiner Organisation ausgeschlagen. Das Hilfsangebot sei über das Büro des internationalen Roten Kreuzes in Peking überbracht worden. Die Organisation bereite sich dennoch auf Lieferungen vor.

Bei den Stürmen im Juli kamen in Nordkorea nach Angaben von internationalen Organisationen fast 300 Menschen ums Leben oder werden noch vermisst. Das WFP schätzt, dass rund 60.000 Menschen obdachlos wurden. Durch Überschwemmungen sei vor allem die Kartoffelernte zerstört worden, doch auch mit Reis-Mangel müsse gerechnet werden, teilte das WFP im vergangenen Monat mit.

In den 90er Jahren starben in Nordkorea bis zu 2,5 Millionen Menschen bei mehreren Hungerkatastrophen. Das entsprach rund zehn Prozent der Bevölkerung. Ursachen waren Dürreperioden, Überschwemmungen und Missmanagement in der Landwirtschaft.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Nordkorea schlägt Hilfen aus
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen