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Nordkorea könnte 55 Atombomben bauen

Nordkorea könnte nach einer Wiederaufnahmen seines Atomprogramms jedes Jahr bis zu 55 Atombomben bauen. Für eine Bombe werden fünf Kilo Plutonium benötigt.

Wenn das kommunistische Land den Reaktor Yongbyon wieder hochfahre und zwei weitere Kraftwerke fertig stelle, könnten pro Jahr bis zu 275 Kilogramm Plutonium gewonnen werden, verlautete am Dienstag aus den Kreisen. Für eine Atombombe werden etwa fünf Kilogramm benötigt. Nordkorea warf den USA vor, die koreanische Halbinsel an den Rand eines Atomkrieges zu treiben.

Ein Wiederanfahren des Fünf-Megawatt-Reaktors in dem Yongbyon-Komplex würde etwa sechs Kilogramm waffenfähiges Plutonium pro Jahr abwerfen, hieß es in den US-Kreisen. Zwei weitere Atomkraftwerke befänden sich im Bau: ein 50-Megawatt-Reaktor, auch in Yongbyon, und ein 200-Megawatt-Reaktor in Taechon. Damit würde rechnisch genug Material für 50 bis 55 Bomben im Jahr entstehen. „Es würde mehrere Jahre dauern, bis sie den Bau dieser Reaktoren abgeschlossen haben, aber das ist das Potenzial, was sie nach der Fertigstellung hätten“, hieß es in den Kreisen.

Nordkoreas Verteidigungsminister Kim Il Chol sagte der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA, die Streitkräfte würden Nordkorea gegen jeden Feind verteidigen. Sein Land könne in der gegenwärtig ernsten Lage kein passiver Zuschauer bleiben, sagte Kim. Die Souveränität und das Existenzrecht des Landes und der Nation seien bedroht „durch die US-Falken, die die Lage auf der koreanischen Halbinsel an den Rand eines Atomkrieges treiben“, sagte Kim. Nord- und Südkorea sind seit Ende des Krieges 1953 geteilt.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte zuvor erklärt, die USA seien in der Lage, gleichzeitig zwei Kriege zu führen und zu gewinnen. Allerdings machte er einen Unterschied zwischen Nordkorea und dem Irak, wo jahrelange diplomatische Bemühungen fehlgeschlagen seien. „Die Lage in Nordkorea ist erst kürzlich entstanden“, sagte Rumsfeld. Die diplomatischen Bemühungen der USA und der Nachbarländer Nordkoreas stünden am Anfang. Die USA hatten zuletzt mit Frankreich, Russland, Großbritannien, China, Japan und Südkorea über die Lage beraten.

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