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Nordkorea: Keine direkte Verhandlungen mit USA

Nordkorea will nicht auf bilaterale Verhandlungen mit den USA bestehen, um den Konflikt über sein Atomprogramm beizulegen. Die "Formalität" der Gespräche sei nicht wichtig.

Das sagte der stellvertretende UN-Botschafter Han Sung Ryol am Freitag. Wesentlich sei die US-Politik, ob sie versuchten, Nordkorea anzugreifen oder nicht. Das Formelle sei dem kommunistischen Land egal, sagte Han Sung Ryol.

Zuvor hatte ein Sprecher des Weißen Hauses direkte Gespräche mit der Regierung in Pjöngjang ausgeschlossen. Dies sei keine Angelegenheit zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten. Es sei eine regionale Angelegenheit, sagte der Sprecher. Nordkorea hatte mit seiner Ausrufung zur Atommacht die so genannten Sechs-Parteien-Gespräche mit den USA, China, Südkorea, Russland und Japan aufgekündigt. Han sagte, seine Regierung erwarte von den USA keine positiven Signale mehr. Der Berater von UN-Generalsekretär Annan in der Koreafrage, Maurice Strong, sagte unterdessen, er betrachte die jüngste Entwicklung als „Rückschlag auf einem Weg, der zum Frieden führte“. Dies bedeute aber nicht das Ende des Verhandlungsprozesses.

Nach Strongs Worten sind wenige Fachleute von der nordkoreanischen Erklärung über den Besitz von Atomwaffen überrascht worden. „Sie hatten das bisher nicht ausdrücklich in der Öffentlichkeit gesagt, aber in privaten Gesprächen mit den Sechs Parteien hatten sie gewiss gesagt, dass sie Atomwaffen haben“, sagte Strong. „Sie haben das nun öffentlich bestätigt.“ Strong zufolge hat Pjöngjang auf die scharfe Kritik an Staatschef Kim Jong Il und sein kommunistisches System reagiert. Dies habe Hindernisse auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss von Verhandlungen aufgebaut, sagte Strong.

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