Tatsächlich vermuten nicht nur seine Nachbarstaaten, dass es sich dabei um den getarnten Test einer Langstreckenrakete handelt. Die Trägerrakete mit dem Satelliten Kwangmyongson-2 solle zwischen dem 4. und 8. April abgefeuert werden, erklärte die kommunistische Regierung in Pjöngjang der Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag berichtete.
Die Spannung in der Region wurde durch den erwarteten Raketenstart erheblich verschärft. Südkorea und die USA werfen Pjöngjang vor, eine Langstreckenrakete testen zu wollen, anstatt einen Satelliten ins All zu befördern. Washington und Tokio deuteten an, die nordkoreanische Rakete eventuell abzuschießen. Daraufhin versetzte die die kommunistische Regierung die nordkoreanischen Streitkräfte in volle Kampfbereitschaft und erklärte, ein Satellitenabschuss würde Krieg bedeuten.
Es gebe internationale Übereinstimmungen, dass der geplante Start des Satelliten gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats verstoße, so die japanische Regierung. Japan forderte Nordkorea zur “Selbstbeschränkung” auf, um die Spannungen der Region nicht zu verschlimmern.
Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete, hat die Regierung der IMO, der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) und anderen die notwendigen Informationen gegeben, um die Sicherheit von Schiffen und Flugzeugen zu garantieren. Diese Vorabinformationen entsprechen internationalen Regeln und Gepflogenheiten. Der Satellitenstart Anfang April diene friedlichen Zwecken, betonte die Agentur und wies daraufhin, dass Nordkorea erst kürzlich zwei UN-Abkommen zur Erforschung des Weltraums beigetreten sei.
Die Staatengemeinschaft ist wegen des Satellitenstarts irritiert, denn Nordkorea hatte in der Vergangenheit Satellitenstarts vorgetäuscht, um Raketen zu testen. Eine nordkoreanische Rakete flog 1998 über Japan hinweg und landete anschließend im Pazifischen Ozean. Die USA, Südkorea und Japan haben für den Fall des Raketenstarts mit Konsequenzen gedroht. In Washington erklärte Außenministerin Hillary Clinton, es würden eine Reihe von Maßnahmen erwogen. Die USA würden dazu Gespräche mit Südkorea, Japan, Russland und China führen. Diese Länder sind auch an den Gesprächen zur Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms beteiligt.