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Nordkorea gibt Atomwaffenprogramm zu

Nordkorea hat nach Angaben amerikanischer Regierungskreise die Existenz eines geheimen Atomwaffenprogramms zugegeben. Die USA hätten „Beweise“ vorgelegt.

Damit habe Nordkorea nach Einschätzung der US-Regierung ein 1994 mit den USA geschlossenes Abkommen über die Aussetzung des Nuklearwaffenprogramm für null und nichtig erklärt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus den Kreisen.

Das Eingeständnis Nordkoreas sei erfolgt, nachdem die USA entsprechende „Beweise“ vorgelegt hätten, hieß es aus den Kreisen weiter. Nordkorea habe das geheimes Atomwaffenprogramm mehrere Jahre lang betrieben. Die US-Regierung berate nun mit dem Kongress und den Verbündeten über die weiteren Schritte.

Die in Washington mit Überraschung aufgenommenen Enthüllungen dürften nach Einschätzung von Beobachtern die amerikanischen Beziehungen zu dem kommunistischen Land weiter verschlechtern. US-Präsident George W. Bush hat Nordkorea zusammen mit dem Irak und dem Iran als „Achse des Bösen“ bezeichnet. Details über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm wurden nach einem Besuch des Unterstaatssekretärs im Außenministerium James Kelly Anfang Oktober in Pjöngjang bekannt. Kelly habe auch Hinweise angesprochen, dass Nordkorea ein Programm zur Anreicherung von Uran betreiben könnte. Überraschenderweise habe Pjöngjang die Vermutung bestätigt.

In dem Abkommen aus dem Jahr 1994 hatte sich Nordkorea verpflichtet, sein Atomwaffenprogramm auszusetzen. Im Gegenzug war dem kommunistischen Land der Bau zweier vom Westen finanzierter Atomreaktoren zur friedlichen Nutzung der Atomenergie zugesagt worden. Mit diesen Reaktoren kann kein waffenfähiges Plutonium erzeugt werden.

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