Nordkorea fordert Ausschluss Japans
Als Begründung nannte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang am Samstag die Weigerung japanischer Spitzenpolitiker, Nordkorea als Atommacht anzuerkennen. Er beschimpfte die Vertreter der japanischen Regierung als politische Schwachköpfe.
Es wäre sehr viel besser für Japan, nicht an den Sechs-Länder-Gesprächen teilzunehmen, und weniger Teilnehmer wären nicht schlecht, um die Gespräche ergiebig zu machen, wurde die Erklärung von der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA zitiert.
Hintergrund für die Forderung ist Nordkoreas überraschende Entscheidung, nach einem Jahr Pause wieder zu den Atomgesprächen zurückkehren zu wollen. Drei Wochen zuvor hatte Nordkorea einen ersten Atomtest unternommen. Der UN-Sicherheitsrat verhängte wenige Tage nach dem Test Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang.
Nordkorea habe Japan niemals gebeten, an den Sechser-Gesprächen (Nord- und Südkorea, USA, China, Russland und Japan) teilzunehmen, hieß es am Samstag in dem KCNA-Bericht. Weil Japan nicht mehr sei als ein Staat der USA, würde es für Tokio ausreichen, von Washington über die Ergebnisse der Verhandlungen informiert zu werden. Nordkorea hatte im vergangenen Jahr wiederholt gefordert, dass Japan von den Atomgesprächen ausgeschlossen werde und Tokio vorgeworfen, nur seine eigenen Interessen im Blick zu haben.
Zu sicherheitspolitischen Gesprächen und zur Vorbereitung der nächsten Sechserrunde wollen nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums zwei ranghohe US-Diplomaten an diesem Montag nach Seoul reisen. Im Mittelpunkt der geplanten Gespräche des US-Staatssekretärs Nicholas Burns und des zuständigen Abteilungsleiters für Rüstungsfragen, Robert Joseph, mit Regierungsvertretern in Seoul werde eine Strategie für die Atomgesprächen stehen.
Burns wird die USA bei den bilateralen Strategischen Beratungen für eine Alliierte Partnerschaft (SCAP) vertreten. Der SCAP-Dialog wurde vor einem Jahr von US-Präsident George W. Bush und dem südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun mit dem Zweck ins Leben gerufen, um über die Lage auf der koreanischen Halbinsel und regionale wie globale Sicherheitsfragen zu beraten.