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Nordkorea droht mit Raketentests

Nordkorea hat staatlichen Medien zufolge mit einer Wiederaufnahme der Tests von Langstreckenraketen gedroht und fordert von den USA wegen der Bezeichnung "Vorposten der Tyrannei" eine Entschuldigung.

In der koreanischsprachigen Version einer Meldung der Korean Central News Agency (KCNA) wurde am Mittwoch eine Mitteilung des Außenministeriums in Pjöngjang zitiert, die einen neuen Raketentest androhte.

Nordkoreas Dialog mit den USA sei 2001 mit der Amtsübernahme von US-Präsident George W. Bush zu Ende gegangen, hieß es. Dessen Regierung hatte das Land zunächst als Teil einer „Achse des Bösen“ und kürzlich als „Vorposten der Tyrannei“ bezeichnet. „Wie können wir mit den USA am Verhandlungstisch sitzen, wenn die USA die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Nordkoreas abgelehnt haben“, berichtete KCNA. Die Äußerungen der USA belegten, dass die Regierung in Washington ihre „feindselige“ Haltung gegenüber Nordkorea nicht abgelegt habe.

Nordkorea fühle sich nicht an eine Vereinbarung zum Stopp von Raketentests aus dem Jahr 1999 gebunden, hieß es weiter. „Wir sind in der Raketenfrage weder an ein internationales Abkommen, noch an irgendetwas anderes gebunden.“ Im Februar hatte die Regierung in Pjöngjang erstmals offiziell bekannt gegeben, Atomwaffen zu besitzen und sich aus den Sechs-Länder-Gesprächen über ihre Atompläne zurückgezogen.

Die englischsprachige Version der KCNA-Meldung beinhaltete indes nicht die Drohung mit neuen Raketentests und ließ die Tür für eine Rückkehr zu den Sechs-Länder-Gesprächen offen.

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