Die IAEO-Inspektoren, die im Oktober 2007 nach vierjährigen Verhandlungen ihre Arbeit aufnahmen, wurden vor die Tür gesetzt. Rund 100 Siegel und etwa 20 Überwachungskameras wurden abmontiert.
Die IAEO-Inspektoren hätten ab sofort keinen Zugang mehr zu der Anlage in Yongbyon, sagte IAEO-Sprecherin Fleming.
Nordkorea hatte Ende vergangener Woche angekündigt, die stillgelegte Atomanlage wieder in Betrieb nehmen zu wollen, in der Plutonium produziert werden kann. Am Montag gab IAEO-Chef ElBaradei bekannt, seine Behörde sei zur Entfernung der Siegel und Überwachungstechnik aufgefordert worden.
Nordkorea auf Schwarzer Liste
Pjöngjang begründete seinen Schritt damit, dass die USA sich weigerten, das kommunistische Land von ihrer Liste der “Schurkenstaaten” zu nehmen. Hierfür macht es Washington allerdings zur Bedingung, dass Nordkorea eine umfassende Überwachung seines Atomprogramms mit unangekündigten Kontrollen und Probenentnahmen zulässt.
Sollte Nordkorea von der Schwarzen Liste der Terrorismus-Unterstützer gestrichen werden, würde ihm dies Zugang zu Darlehen internationaler Institutionen und die Auszahlung von US-Finanzhilfen ermöglichen.
Die Nachricht von dem Schritt Nordkoreas stieß bei dem 35 Mitglieder zählenden IAEO-Gouverneursrat am Mittwoch auf Ablehnung. Diplomaten zufolge dürfte es Monate dauern, bis Nordkorea die weitgehend abgebaute Anlage wieder zum Laufen bringt. Die USA und Südkorea äußerten sich besorgt.