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Gefährliche Verfolgungsjagd in Wien: Lenker mit gestohlenem Auto unterwegs

Das gestohlene Fahrzeug wurde schwer beschädigt.
Das gestohlene Fahrzeug wurde schwer beschädigt. ©LPD Wien
Am Freitag war ein angeblich betrunkener Lenker auf der Zubringer Nordbrücke auf der A22 unterwegs. Der Lenker ignorierte alle Anhalteversuche der Polizei und beging dabei mehrere Verkehrsdelikte.

Kurz nach 6.00 Uhr verständigte ein Zeuge den Polizeinotruf und gab an, dass in der Brigittenau ein alkoholisierter Lenker unterwegs sei. Betrunken war der Mann nicht, allerdings raste er ohne Führerschein mit bis zu 222 km/h durch das Stadtgebiet, wie er nach seiner Festnahme selbst angab. Im Wagen saß auch eine 19-jährige Beifahrerin.

Lenker rammte Streifenwagen: Drei Polizisten verletzt

Das Fahrzeug konnte in der Marchfeldstraße schließlich eingeholt werden. Die Anhalteversuche der Polizei ignorierte der alkoholisierte Lenker jedoch und flüchtete stattdessen. Dabei beging er mehrere Verkehrsdelikte. Unter anderem fuhr er mehrfach bei Rot über die Kreuzung und verursachte eine Verkehrsunfall mit Sachschaden. Mit der rechten Seite fuhr er gegen eine Bordsteinkante, mit der linken touchierte er eine Verkehrsinsel. “Er gefährdete zahlreiche andere Fahrzeuglenker”, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der Wagen war schließlich nur noch auf den Felgen unterwegs.

Bei einem Anhalteversuch rammte der Lenker auch einen Streifenwagen. Dadurch wurden drei Polizisten verletzt. Gestoppt werden konnte der Mann erst, als das Auto nicht mehr fahrtüchtig war. Das schwerbeschädigte Fluchtfahrzeug kam auf der A22 zwischen Nordbrücke und Strebersdorf zum Stillstand.

Wiener Nordbrücke: Lenker und Beifahrerin mussten mit Gewalt aus dem Auto geholt werden

Als ihn mehrere Streifenwagen ausbremsen wollten, fuhr der Mann mit dem bereits rauchendem Pkw auf die Donauuferautobahn auf. Dort wollte ihn ein Polizeiwagen stoppen, doch der 19-Jährige rammte ihn, wodurch die im Auto sitzenden beiden Beamten und ein Polizeischüler verletzt wurden. Die Polizei sperrte alle Richtungsfahrbahnen. Ein Motorschaden stoppte schließlich die gefährliche Fahrt des 19-Jährigen zwischen Nordbrücke und Strebersdorf. Sowohl er als auch seine Beifahrerin weigerten sich, das Fahrzeug zu verlassen, weshalb die Polizei die beiden mit Gewalt aus dem Pkw holen mussten. Die Autobahn war im Frühverkehr rund eine Stunde lang gesperrt.

Der Mann war in seiner Einvernahme geständig. Er gab aber auch an, dass ihm die Polizisten egal gewesen seien. In seiner Beifahrerin sah der 19-Jährige seine Freundin, die Österreicherin wiederum sprach lediglich von einem guten Freund. Sie sagte den Beamten, dass sie Angst gehabt hätte, weil der 19-Jährige mit über 200 km/h gerast und auch als Geisterfahrer unterwegs gewesen war. Mehrfach habe sie ihn auf der Flucht auch aufgefordert, stehen zu bleiben.

Es stellte sich heraus, dass der 19-Jährige den Wagen, einen weißen Audi, kurz zuvor in Klosterneuburg gestohlen hatte. Dort hatte er in einem Hotel übernachtet und aus diesem auch einen Safe gestohlen, den er mit einem Messer knacken wollte. Die 19-Jährige gab an, dass er plötzlich mit dem Wagen vor ihr gestanden sei und sie zum Einsteigen aufgefordert habe.

Beide 19-Jährigen werden angezeigt

Der 19-Jährige wurde wegen schweren Diebstahls, schwerer Sachbeschädigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung, Einbruchsdiebstahl und vorsätzlicher Gemeingefährdung angezeigt. Auch die Beifahrerin wird sich unter anderem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten müssen. “Hinzu kommen noch etliche schwere Verwaltungsübertretungen, die im Zuge der Fluchtfahrt begangen worden waren”, sagte Eidenberger.

(APA/Red)

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