Die Situation sei so angespannt, dass es aufgrund solcher “militärischen Provokationen” zu einem Zusammenstoß auf See kommen könne, erklärte das nordkoreanische Marinekommando am Donnerstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. Das südkoreanische Schiff sei in nordkoreanische Gewässer im Gelben Meer eingedrungen. Südkoreanischen Medienberichten zufolge bereitet Nordkorea einen groß angelegten Raketentest vor.
US-Satellitenbilder zeigen die Mobilmachung von zehn nordkoreanischen Kurzstreckenraketen, wie die südkoreanische Zeitung “Chosun Ilbo” am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul meldete. Demnach sollen die Raketen der Typen “Styx” und “KN-01” von einem Marinestützpunkt auf der Insel Chodo über dem Gelben Meer abgefeuert werden. Der südkoreanische Geheimdienst rechne mit dem Abschuss von “mehr als fünf” Raketen, berichtete “Chosun Ilbo”. Das Verteidigungsministerium und die Armeeführung in Seoul wollten den Bericht nicht bestätigen.
Am Dienstag hatte Nordkorea bereits mindestens eine Kurzstreckenrakete über dem Gelben Meer abgefeuert. Der Raketenabschuss erfolgte zu einem Zeitpunkt, zu dem den sogenannten Sechs-Nationen-Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm das Scheitern droht. Nordkorea hatte Ende September die vor einem Jahr mühsam ausgehandelte Überwachung seiner Atomanlage Yongbyon durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) unterbunden. Die IAEA bestätigte am heutigen Donnerstag, dass Nordkorea den IAEA-Beobachtern den Zugang zur Atomanlage Yongbyon nicht länger gestatte.
