Der Fall des 66-Jährigen hatte 2019 für Aufsehen gesorgt, weil auch wegen Mordverdachts ermittelt worden war. In diesem Zusammenhang hatte es Grabungen auf mehreren Grundstücken gegeben.
Im Raum war damals gestanden, dass der Beschuldigte seine Partnerin in den 1980er-Jahren getötet haben könnte. Nach der Leiche der Frau war bei den Grabungen in Niederösterreich gesucht worden, verdächtige Entdeckungen blieben allerdings aus.
Vorgeworfene Taten liegen teilweise lange zurück
Wie Leopold Bien, der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, am Dienstag ausführte, liegen die nun angeklagten Taten des Mannes teils bereits sehr lange zurück. Im Falle einer Verurteilung würde sich die Strafdrohung daher auch nach den damaligen Gesetzesstellen richten. Genannt wurde vom Behördensprecher etwa der sexuelle Missbrauch von Unmündigen, bei dem in diesem Fall von der historischen Stelle des Strafgesetzbuches und damit von der Unzucht mit Unmündigen ausgegangen werde.
Verantworten muss sich der 66-Jährige auch wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und gefährlicher Drohung. Im Raum steht zudem der Vorwurf des Geldwuchers.
Angeklagter Anfang September 2019 festgenommen
Früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich bei den Geschädigten um Frauen und Männer. Die meisten von ihnen stammen aus dem sozialen bzw. familiären Nahbereich des Mostviertlers.
Die Festnahme des Beschuldigten war Anfang September 2019 erfolgt und wurde schließlich am 11. September 2019 publik. Neben fortgesetzter Gewaltausübung und mehreren Sexualdelikte wurde dem Mann damals auch Menschenhandel durch Arbeitsausbeutung angelastet. Die Vorwürfe reichten bis in die Mitte der 1970er-Jahre zurück.
(APA/Red)