NÖ Missbrauchsprozess gegen Pfarrer wird vertagt

Am Abend hätte der Schöffensenat dann dem Plan nach ein Urteil fällen sollen. Dazu wird es heute aber nicht kommen: Richter Erich Csarmann wird auf einen zeitnahen Termin vertagen.
Weitere Zeugen sollen vernommen werden
Das teilte Csarmann auf APA-Anfrage vor dem letzten Verhandlungsbeginn mit. Er erläuterte, dass er am Donnerstag, aus zeitlichen Gründen einige Zeugen der Verteidigung wegschicken musste, die nun noch gehört werden müssen. Das gesamte Verfahren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dem Vernehmen nach wurde jeweils sehr lang verhandelt, einmal sogar bis nach Mitternacht.
Der Geistliche hatte immer seine Unschuld beteuert.
Missbrauchsprozess gegen niederösterreichischen Pfarrer
Die Vorwürfe lauten auf Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung, sexueller Missbrauch einer willensunfähigen Person, Nötigung, Stalking und Körperverletzung. Der Vater eines heute 22-Jährigen hatte angezeigt, dass der 47-Jährige seinen Sohn nicht nur sexuell belästigt, sondern auch durch Medikamente – K.o.-Tropfen – gefügig gemacht hätte. In der Gemeinde im Bezirk Baden gab es nach dessen Dienstfreistellung Unterstützung für den Pfarrer: In einer Unterschriftenaktion wurde seine Wiedereinsetzung verlangt.
Die Anklageschrift unterstellt dem Theologen eindeutig homosexuelle Neigungen. Der 47-Jährige habe die Familie 2007 kennengelernt und zu dem Jugendlichen eine enge Freundschaft entwickelt. Er besuchte ihn sogar bei einem Praktikum in Costa Rica, wo er den Burschen dann mit “Date-Rape-Drogen” außer Gefecht gesetzt haben soll, um sich sexuell an ihm zu vergehen, hieß es.
(APA)