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Noch 20 Kinder vermisst

In den Trümmern des eingestürzten Internats in Celtiksuyu sind in der Nacht auf Samstag weitere 14 Kinder tot geborgen worden, wie ein Offizier mitteilte.

Damit wurden bisher 63 Kinder tot und 114 lebend aus den Trümmern des am Donnerstag zerstörten Gebäudes geholt, 20 werden noch vermisst. Bei den Aufräumarbeiten wird inzwischen schweres Gerät eingesetzt, da die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, gering ist. Die Gesamtzahl der Opfer bei dem Beben der Stärke 6,4 nach Richter im Südosten der Türkei ist auf rund 150 gestiegen, mehr als 1.000 Menschen wurden verletzt.

In dem Wohnheim hatten rund 200 Kinder übernachtet, als das Gebäude in der Erdbebennacht zusammenstürzte. Etwa die Hälfte der Schüler, die aus den umliegenden Dörfern stammten, hatte gerettet werden können. Tot geborgen wurde auch ein 26 Jahre alter Mathematik-Lehrer, der in dem Schulgebäude übernachtet hatte.

Für den schnellen Zusammenbruch des mehrstöckigen Gebäudes wird auch Pfusch am Bau verantwortlich gemacht. Die Behörden haben Voruntersuchungen eingeleitet. Der Bauunternehmer, der den Auftrag für das vor knapp vier Jahren fertig gestellte Schulgebäude erhalten hatte, ist nach türkischen Medienberichten untergetaucht.

Nach den Protesten und Ausschreitungen vom Vortag, die sich an der Verteilung von Zelten entzündet hatten, verlief die Nacht im Erdbebengebiet ruhig. In der Stadt Bingöl seien mittlerweile 5.500 Zelte eingetroffen, an sieben Stellen werde warmes Essen ausgegeben, berichtete der Fernsehsender NTV. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi sollen demnächst 200 Wohncontainer aufgestellt werden. Durch das Beben waren mehr als 1.000 Häuser beschädigt worden.

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