Noch 126.000 Fahrzeuge in Österreich mit schwarzem Taferl unterwegs

Am häufigsten siehst man die schwarzen Taferl noch in Niederösterreich, in der Steiermark und in Oberösterreich. "Im Verhältnis zu allen zugelassenen Fahrzeugen sind es immerhin noch 1,7 Prozent", berichtete die Wiener Städtische Versicherung am Donnerstag in einer Aussendung.
Die Kennzeichen mit schwarzem Grund und weißer Schrift galten lange Zeit als Visitenkarte der Nation, wie es damals der Künstler Friedensreich Hundertwasser formulierte. "Die Einführung der weißen Taferl hatte vor allem Sicherheitsgründe, denn die stärkere Rückstrahlkraft reduziert das Unfallrisiko", so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Schwarze Taferl in Österreich: Niederösterreich an der Spitze
Auch wenn die hohe Zahl der immer noch gültigen schwarzen Taferl überrascht, sind diese in den vergangenen Jahren doch stark rückläufig. Vor fünf Jahren waren es noch mehr als 165.000 Fahrzeuge, die mit einem Retro-Kennzeichen ausgestattet waren, vor zehn Jahren mehr als 220.000. Einen kleinen Positionstausch gab es bei den Top-3-Bundesländern. Während Niederösterreich nach wie vor mit 36.665 schwarzen Taferl auf dem ersten Rang liegt, tauschten die Steiermark (24.269) und Oberösterreich (24.254) die Plätze. "Dass diese drei Bundesländer an der Spitze stehen, ist nicht weiter verwunderlich, sind doch viele landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Traktoren oder Anhänger noch mit dem Nostalgie-Taferl ausgestattet", so Wendler. In Wien sind noch 7.593 Kraftfahrzeuge mit schwarzen Kennzeichen unterwegs.
Farbenvielfalt bei Kennzeichen
Abseits von schwarzen und weißen Kennzeichen gibt es auf Österreichs Straßen eine Vielzahl andersfarbiger Taferl. Neben den blauen Probefahrtkennzeichen gibt es auch noch grüne Kennzeichen für Überstellungsfahrten. Seit dem 1. April 2017 werden beispielsweise für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb Kennzeichen mit weißem Untergrund und grüner Schrift ausgegeben.
In Europa gibt es noch ein Land, das nach wie vor an schwarzen Standard-Kennzeichen festhält: Das Fürstentum Liechtenstein ist der letzte europäische Staat und plant auch keine Änderung der Farbkombination, "denn die Liechtensteiner sind nach wie vor von ihren schwarzen Kontrollschildern überzeugt", wie es in der Aussendung hieß.
(APA/Red.)