Das frühere «Familientreffen» der Nobelpreisträger, dem in den 1990er-Jahren das Aus drohte, ist mittlerweile eine international beachtete Tagung der besten Forscher von heute und morgen. Neben den Preisträgern reisen 675 Nachwuchsforscher aus 70 Ländern zu dem einwöchigen Treffen.
Im Zentrum des Treffens stehen Energie, Klima und Bevölkerungswachstum. Nobelpreisträger werden an über 50 Vorträgen über das Ende fossiler Rohstoffe und die Rolle der Wissenschaft für eine bessere Zukunft reden.
Die Diskussionen werden live im Internet übertragen. Eine Mediathek macht alte Vorträge abrufbar, und es gibt einen Blog. Eine Internet-Community soll ebenfalls entstehen. Erstmals können Nicht- Teilnehmer online Fragen an die Preisträger richten.
Neue Wege geht die Tagung auch vor Ort: Erstmals treffen sich Preisträger, Studenten und 500 Bürger unter dem Motto «Grill and Chill» zum Grillen auf einer Wiese am Bodenseeufer.
Nachkriegs-Treffen
Initiiert wurde das erste Treffen der Nobelpreisträger im Jahr 1951 von zwei Lindauer Ärzten, die als Unterstützer Lennart Graf Bernadotte (1909-2004) gewannen. Ihr Ziel: Die Isolation Deutschlands nach dem Krieg zu durchbrechen.
Der Graf war nicht nur Herr der Insel Mainau im Bodensee, sondern entstammte dem schwedischen Königshaus. Das sicherte den Segen der schwedischen Nobelpreishüter. Viele Jahre ging das Konzept auf: Die umworbenen Preisträger genossen das Treffen ohne steifes Protokoll und die üblichen Pflichten.