NÖ: Erste Weizenernte seit Jahrzehnten auf dem Annaberg

Der Weizenanbau auf dem Annaberg in rund 850 Metern Seehöhe war im Vorjahr als Versuchsprojekt ins Leben gerufen worden. Nach Angaben vom Freitag fiel das Resümee positiv aus, eine sukzessive Erweiterung ist geplant.
Äcker auf dem Annaberg in Vergessenheit geraten
Bis in die 1950er-Jahre sei der Anbau von Getreide, Flachs oder Kartoffeln auch in den alpinen Gebieten des Mostviertels gängig gewesen, hieß es in der Aussendung. Danach seien allerdings Äcker, Pflanzen und auch das Wissen um den besten Standort in Vergessenheit geraten.
Verschiedene Getreidesorten auf dem Annaberg angebaut
Um dieses Know-how zu reaktivieren und für die Vermehrung alter und klimatisch angepasster Kulturpflanzen zu sorgen, sei von mehreren Bauern der Region im Herbst des Vorjahres ein Anbauversuch verschiedener Getreidesorten gestartet worden. Biolandwirt Georg Wutzl setzte auf Weizen und fuhr nun die ersten Resultate ein. "Die Qualität des geernteten Getreides übertrifft meine Erwartungen", zog er Bilanz. Selbst Getreide anzubauen und künftig auch eigenes Mehl zu produzieren, sei ein "wichtiger Schritt".
Fachwissen soll in die Region geholt und Flächen erweitert werden
Beim Naturparkzentrum Ötscher-Basis wurde im vergangenen Herbst ebenfalls ein Acker angelegt. Ziel ist es, dort alte Sorten zu vermehren und Saatgut zu gewinnen. Angebaut wurden sechs verschiedene Bohnensorten, außerdem wachsen zwei regionale Rübensorten, Kartoffeln und Flachs zur Herstellung von Leinen. In einem nächsten Schritt sollen Fachwissen von außen zum Anbau und zur Vermehrung alter Kulturpflanzen in die Region geholt werden und die Versuchsflächen erweitert werden, wurde angekündigt.
(APA/Red)