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"No Angels" reborn nach 3 Jahren Pause

APA
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Drei Jahre nach der Trennung meldet sich die bisher erfolgreichste deutsche Mädchenband zurück: Am Freitag erscheint das Comeback-Album „Destiny" (Universal) von den "No Angels".

„Wir sind hart arbeitende Frauen. Wir stellen selbst einen hohen Anspruch an uns, wollen diesem gerecht werden, aber dabei so viel Spaß wie möglich haben”, sagte Sandra „Sandy” Mölling, eine der vier wiedervereinten Sängerinnen, im Interview mit der APA in Wien.

“Freiwillige” Rückkehr

Die Rückkehr sei keine Idee der Plattenfirma oder das Managements gewesen, betonten Sandy, Nadja Benaissa, Ludmilla „Lucy” Diakowska und Jessica Wahls, die 2002 aus der Band ausgestiegen war. Die Initialzündung kam von Lucy. „Sie hat mich eines Tages besucht”, erzählte Nadja. „Wir haben über Gott und die Welt gesprochen. Dann hat sie mich plötzlich gefragt, ob ich mir das mit No Angels noch einmal vorstellen könnte.” Lucy: „Und sie ist aufgesprungen und hat ’Ja’ gerufen.”

„Es war wichtig, dass Lucy den ersten Schritt gemacht hat. Denn bei der Trennung hatte sie überhaupt keinen Bock mehr auf No Angels”, meinte Sandy. Für Ex-Mitglied Vanessa Petruo scheint das noch heute zu gelten, denn sie ist die einzige vom ursprünglichen Quintett, die fehlt. Für die blonde Sandra dagegen sei es nur eine Frage der Zeit gewesen: „Ich habe gewartet, bis das Telefon geklingelt hat. Ich wusste das es irgendwann passieren würde.”

Auf die Frage, ob das Comeback auch bei mehr Erfolg der Solo-Projekte erfolgt wäre, antwortete Lucy: „Für uns waren sie erfolgreich. Denn keine hätte sich gedacht, dass sie so weit künstlerisch gehen kann.” Nadja ergänzte: „Es ist zu oberflächlich, Erfolg nur an den Charts zu messen. Jede von uns hat die Zeit, die sie allein verbracht hat, keinesfalls als Niederlage empfunden. Im Gegenteil, das war eine Bereicherung.”

„Aber natürlich war das alles kein Vergleich zu dem, was wir zusammen erlebt haben”, sagte Jessica. „Der Spaß, das ständige Unterwegssein – das hat uns natürlich gefehlt.” An den alten Erfolgen will man sich jedoch nicht messen: „Der Markt ist heute ein anderer. Niemand verkauft heute noch eine Million Singles”, sagte Lucy. „Bei uns geht es auch gar nicht mehr darum, schnell den größten möglichen Erfolg zu haben und darauf aufzubauen, sondern um Kontinuität.” Und Nadja meinte dazu: „Wir sind uns alle einig, diesen Weg gemeinsam zu gehen, egal, auch wenn er manchmal steinig sein mag.”

Gemeinsam statt einsam

Die Solo-Ambitionen hätten bei den Aufnahmen zu „Destiny” einem gemeinsamen Ziel Platz gemacht. Darum stammen die Lieder nicht aus der Feder der Sängerinnen. Jessica: „Das war gar nicht nötig. Wir haben von krassen internationalen Songwritern so krasse Songs bekommen! Einer toller als der andere.” Es sei einzig und allein wichtig gewesen, „die besten Stücke auf dem Album zu haben, mit denen wir uns identifizieren können, die zu uns passen”, so Lucy. „Und dabei waren wir uneitel.”

Aus der Zeit vor der Trennung habe man Schlüsse gezogen. Sandra:
„Wir haben damals keine Fehler gemacht. Der Erfolg bestätigte das. Aber für den Körper war es manchmal zu viel. Das wissen wir heute.” Man gehe mit einem ganz anderen Bewusstsein an die Sache heran, betonte Lucy. „Das macht den Unterschied für Geist und Körper aus, selbst wenn es stressig sein kann.” Oder wie Jessica näher ausführte:

„Heute hat jede von uns den Mut, zu sagen, wenn es ihr gerade nicht gut geht. Früher haben wir uns durchgepowert, weil keine von uns Schwächen zeigen wollte.”

In die Zukunft blicken No Angels jedenfalls optimistisch. Denn:
„Es gibt genug Leute, die an uns als Gruppe glauben, nicht nur an den Hype von damals”, zeigte sich Lucy überzeugt.

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