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NL: Treffen von Bush und Balkenende

US-Präsident George W. Bush ist während seines Aufenthalts in den Niederlanden am Sonntagmorgen mit Ministerpräsident Jan Peter Balkenende zusammengetroffen.

Das gemeinsame Arbeitsfrühstück fand in einem Hotel in der Nähe von Maastricht statt. Daran nahmen auch die Außenminister Condoleezza Rice und Bernard Bot teil.

Bush auf niederländischem Soldatenfriedhof

Auf seiner Europareise zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 60 Jahren ist US-Präsident George W. Bush am Sonntagvormittag am niederländischen Soldatenfriedhof Margraten eingetroffen. Bei strömendem Regen begrüßte Königin Beatrix den amerikanischen Präsidenten, der vor tausenden Kriegsveteranen und anderen Gästen eine Ansprache halten wollte.

Nach Angaben aus seinem Umfeld wollte Bush darin eine Parallele zwischen dem Kampf gegen den Nationalsozialismus vor 60 Jahren und dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus heute ziehen. In Margraten sind mehr als 8000 US-Soldaten begraben. Bewohner des Ortes übernahmen eine Patenschaft für die Gräber, da die Hinterbliebenen in den USA diese nicht regelmäßig pflegen können.

Bush betont auf Soldatenfriedhof die „Macht der Freiheit“

US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag in den Niederlanden die Opfer des Zweiten Weltkriegs gewürdigt und die Verpflichtung der freien Welt bekräftigt, Frieden und Freiheit zu verteidigen, wo immer sie bedroht sind. „Die Tyrannen auf der Welt haben eine Lektion erfahren“, sagte Bush vor rund 10 000 Menschen auf dem Friedhof Margraten, auf dem über 8000 gefallene US-Soldaten begraben sind. „Nichts ist mächtiger als die Macht der Freiheit.“

Der Präsident erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass heute wie damals Amerikaner und Europäer Seite an Seite für die Friedenssicherung wirkten – heute etwa im Irak, in Afghanistan und im Nahen Osten. Anders als am Samstag bei einem Besuch in der ehemaligen Sowjetrepublik Lettland ging Bush nicht auf die sowjetische Besetzung von Teilen Osteuropas nach dem Krieg und nur am Rande auf gegenwärtige neue Herausforderungen ein. Stattdessen erinnerte er im Angesicht des Meeres an weißen Kreuzen und Davidsternen auf dem Gräberfeld an die großen Opfer des Krieges und die persönlichen Schicksale.

Ausdrücklich bedankte er sich beim niederländischen Volk dafür, dass sie den toten US-Soldaten auf ihrem Boden wie eigenen „Söhnen und Töchtern“ eine Heimat gegeben hätten.

Vor Bush hatte Ministerpräsident Jan Peter Balkenende in einer Rede auf dem Friedhof den Terrorismus von heute mit dem Nationalsozialismus von damals verglichen und zur Wachsamkeit aufgerufen.

Balkenende dankt Bush für Befreiung vom Faschismus

Der niederländische Regierungschef Jan Peter Balkenende hat US-Präsident George W. Bush für den Beitrag Amerikas zur Befreiung vom Faschismus gedankt. „Im Zweiten Weltkrieg war Ihr Volk für uns da“, sagte der christlich-demokratische Politiker am Sonntag vor einem gemeinsamen Besuch des amerikanischen Soldatenfriedhofs Margraten.

Zwischen seinen Besuchen in Lettland und Russland flog Bush in die Niederlande, um der amerikanischen Toten des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. „Ich ehre eine Generation, die gewaltige Opfer erbracht hat, damit meine Generation in einer freien Welt aufwachsen konnte“, sagte Bush bei einem Treffen mit Studenten. Der Besuch des drittgrößten amerikanischen Soldatenfriedhofs in Europa ist Teil der Gedenkveranstaltungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes. Nach der Ehrung der dort beerdigten 8.300 US-Soldaten wollte Bush auch mit niederländischen und amerikanischen Veteranen sprechen.

Die Niederlande sind die zweite Station der Europareise, die den US-Präsidenten am Samstag zunächst nach Lettland geführt hat. In der Hauptstadt Riga bezeichnete Bush die sowjetische Herrschaft über Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg als Unrecht von historischer Dimension. Er räumte aber auch eine Mitschuld Großbritanniens und der USA ein, die die sowjetische Annexion des Baltikums gebilligt hätten. Gleichzeitig forderte er die baltischen Staaten auf, sich aktiv für die Freiheit ihrer Nachbarländer einzusetzen. Sie könnten dabei helfen, auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin von den Werten der Demokratie zu überzeugen.

Am Sonntagabend wurde Bush in Moskau erwartet, wo er am Montag an den Moskauer Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Europa teilnehmen wird. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder fliegt dazu nach Moskau. Als einziges Staatsoberhaupt der baltischen Republiken wird die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberga an der Moskauer Gedenkfeier teilnehmen; die Staatschefs von Estland und Litauen, Arnold Ruutel und Valdas Adamkus, boykottieren die Veranstaltung aus Protest gegen die russische Haltung zur Annexion des Baltikums im Jahr 1945.

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