Die Regierung will dabei die Konsequenzen aus einem Misstrauensvotum einer knappen Mehrheit der Abgeordneten gegen Einwanderungsministerin Rita Verdonk ziehen. Vor der Sitzung war völlig offen, welche Folgen die Abstimmung für das Kabinett hat. Dieses ist seit der Parlamentswahl Ende November ohnehin nur noch bis zur Bildung einer neuen Regierung im Amt ist.
Verdonk weigert sich, einem Wunsch der Parlamentsmehrheit nachzukommen und die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber zunächst auszusetzen. Das Parlament sprach ihr in der Nacht zum Mittwoch ausdrücklich eine Missbilligung aus. Ministerpräsident Jan Peter Balkenende dagegen unterstützte seine Kollegin. Deren Partei hat gedroht, alle ihre Kabinettsmitglieder würden abtreten, falls die Ministerin aufgeben muss.
Die Konfrontation zwischen der noch amtierenden Regierung und der neuen Parlamentsmehrheit komplizieren die derzeit laufenden Gespräche über die künftige Koalition zusätzlich. Wegen der Zersplitterung der Parteien im Parlament kommen weder das rechte noch das linke Lager aus eigener Kraft auf eine Mehrheit.