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Nizza: Sorge nach Giftgas-Drohung

Die französischen Behörden haben nach einer Giftgas-Drohung die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen von Nizza am Sonntag erheblich verschärft. Das Gepäck der Passagiere wurde akribisch untersucht.

Mehrere hundert Angehörige von Sicherheits- und Rettungsdiensten nahmen an einer kurzfristig einberufenen Einsatzübung zur Abwehr von Angriffen mit atomaren, chemischen und biologischen Kampfstoffen teil. Die Präfektur Alpes-Maritime erklärte, es sei zwar unwahrscheinlich, dass hinter der auf Deutsch verfassten Drohung wirklich etwas stecke, es sei aber nicht völlig auszuschließen.

Der Flugbetrieb lief weiter. Die Flughafenverwaltung erhielt den Drohbrief laut Behörden am Freitag. Unterzeichnet war das Schreiben von einer mysteriösen Gruppe namens Europäische Befreiungsfront Globalisierung (EBG). Darin wurde mit der Freisetzung des Gases Zyklon B gedroht, falls am Sonntag von dem Flughafen zwischen 09.00 und 12.00 Uhr Maschinen starten sollten. Das Gas sei in einer Reisetasche versteckt. Es stamme aus Beständen, die die Alliierten bei der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz sichergestellt hätten. Mit Zyklon B wurden in den Vernichtungslagern der Nazis Millionen Juden und andere Verfolgte getötet.

Die Absender des Schreibens erklärten, sie kämpften gegen die Ausbeutung der Menschen und der Natur durch alle Formen der Globalisierung. Ein Polizeiexperte sagte, das Schreiben sei in korrektem Deutsch verfasst. Es handle sich aber durchweg um einfache Wörter. Er äußerte die Vermutung, dass es sich bei dem Schreiben um die Übersetzung eines in einer anderen Sprache verfassten Textes handeln könnte.

„Es handelt sich nicht um einen Scherz“, erklärte Präfekt Philippe Breuil. „Wir haben es mit ernst zu nehmenden Drohungen von Leuten zu tun, die das Produkt kennen, von dem sie reden.“

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