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Nina Proll gibt Konzert im Volkstheater

Nina Proll |&copy APA
Nina Proll |&copy APA
"Nina Proll singt das verbotene Lied und andere Songs" heißt ein Konzert, das am Freitag (15. April) im Volkstheater Wien stattfindet - Demnächst Dreharbeiten zu TV-Film "Im Reich der Reblaus".

Das verbotene Lied ? Die Lösung liegt in der Vorgeschichte zu jenem „Happy End“, in dem der Ex-„Barbarella“-Star noch drei Mal (darunter am 30. Juni in der allerletzten Vorstellung der Ära Emmy Werner) auf der Bühne des Hauses stehen wird. Ihre Rolle hätte ursprünglich durch einen eigenen, nicht im Stück enthaltenen Kurt Weill-Song aufgewertet werden sollen, erzählt Nina Proll im Gespräch mit der APA, das Lied wurde von den Erben jedoch kurz vor der Premiere untersagt – und ist nun im Rahmen des Konzerts am Freitag zu hören.

Der Gig sei eine Art Kompensation für die misslichen Umstände dieser Produktion, schildert Proll. Zunächst wollte sie unbedingt mitmachen, und man habe eine Aufwertung ihrer Rolle eines Heilsarmee-Mädchen vereinbart, durch das Verbot wurde es ein denkbar unspektakuläres Volkstheater-Debüt der blonden Waldviertlerin, die noch kurz zuvor in der Hauptrolle der Barbarella auf der Bühne des Raimundtheaters gestanden hatte. „Man hat mir freigestellt auszusteigen, aber das wollte ich nicht: Ich war so integriert in das Ensemble und hatte so viel Spaß. Und ich habe es nicht bereut.“

“Schade um Energie und Geld”


Bereut hat sie auch ihre Mitwirkung an dem von der Kritik arg zerzausten „Barbarella“-Musical nicht: „Ich habe trotzdem davon profitiert, obwohl ich natürlich gerne bei einer Erfolgsproduktion dabei gewesen wäre. Mein Glaube an den Stoff ist ungebrochen, aber wir haben es nicht geschafft, sein Potenzial auszuschöpfen. Wenn man den Leuten etwas als super und sexy verkaufen will, dann muss man sich schon etwas Außergewöhnliches überlegt haben.“ Man hätte sich zur Stoffentwicklung noch ein Jahr Zeit nehmen sollen, meint Proll und erzählt, zu Probenbeginn als Hauptdarstellerin nur einen einzigen echten Song gehabt zu haben. Der Kampf gegen die „Schwarze Königin“ war also auch im Vorfeld zu führen. „Man kann natürlich ein Musical auch so entstehen lassen, aber ich finde es schade um die Energie und das Geld, das dabei vergeudet wird.“

Weitere Bühnenauftritte hat Nina Proll, die sich „den Luxus leistet, auch mal Nein zu einem Projekt zu sagen, denn ich habe ja keine Familie zu ernähren“, für die Zeit nach dem „Happy End“ noch keine fixiert, dafür stehen weitere Filmdrehs bevor: Ab 29. Juni dreht sie mit Harald Sicheritz „Im Reich der Reblaus“, den ersten Teil der fünf Episoden umfassenden TV-Reihe „Mutig in die neuen Zeiten“ zum Republik-Jubiläum. „Ich spiele eine Frau, die auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg wartet und sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt.“ Die Folge soll im Oktober im ORF zu sehen sein, wo bereits übermorgen, Donnerstag (14.4., 14.05, ORF 2), in „Aus heiterem Himmel“ Prolls aus dem Jahr 1995 stammender erster Gastauftritt in einer TV-Serie gezeigt wird.

Österreichischer Film in Vorbereitung

Nachdem Proll zuletzt zwei Kinofilme in Deutschland gedreht hat („Die Quereinsteigerin“ und den Thriller „Antikörper“), ist auch in Österreich wieder ein Spielfilm in Vorbereitung. Barbara Albert plant unter dem Arbeitstitel „Wir leben“ (früher: „Fallen“) einen Streifen, in dem fünf junge Frauen einander nach 14 Jahren wieder treffen. Klappt die Finanzierung, könnte im Sommer gedreht werden. Die Regisseurin Barbara Albert stand auch am Anfang der steilen Filmkarriere Prolls: Für den Film „Nordrand“ wurde sie 1999 bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Marcello-Mastroianni-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. „Das Tolle ist, dass ich auf Grund dieses Films noch immer Jobs kriege. Ich bin auch in Österreich sehr bekannt geworden dadurch, deswegen hat es sich für mich ideal entwickelt. Hollywood war nie mein Ziel. Ich wollte immer hier bleiben.“

In der Musik fühlt sich Nina Proll ebenso zu Hause wie im Schauspiel. Für ihre CD “12 Songs, nicht die schlechtesten“ war sie immerhin für den Amadeus Austrian Music Award nominiert. Im Volkstheater-Konzert, für das Lior Kretzer, der musikalische Leiter von „Happy End“, extra eine kleine Band zusammengestellt hat, sind nur drei Songs dieses Albums zu hören: „Es ist ein Abend in eher altmodischem Stil, mehr Swing als Pop“.

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