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Geld-Kuvert: Niessl wehrt sich gegen "Rufmord auf Raten"

Niessl soll 10.000 Euro im Kuvert erhalten haben - er ortet Rufmord.
Niessl soll 10.000 Euro im Kuvert erhalten haben - er ortet Rufmord. ©APA
Burgenlands Landeshauptmann Niessl hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, dass er vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski 10.000 Euro in einem Kuvert erhalten haben soll, erneut nachdrücklich zurückgewiesen. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "profil" den Vorwurf noch einmal präzisiert.

“Was hier gemacht wird, ist Rufmord auf Raten”, sagte Niessl zur APA. Rechtliche Schritte seien bereits auf dem Weg, darunter auch eine Unterlassungsklage.

Aussage gegen Aussage

“‘profil’ sitzt offensichtlich einer Lügengeschichte auf”, so Niessl. In der Printausgabe sei noch behauptet worden, dass Swarovski Geld übergeben habe. “Der Herr Swarovski hat dementiert. Und jetzt sagt der angebliche Zeuge, dass er Geld übergeben hat. Also innerhalb von einem Tag verändern sich komplett wichtige Aussagen.”

Am Montag sei weiters behauptet worden, die angebliche Geldübergabe habe um den Jahreswechsel 2009/10 stattgefunden. Heute sei in der Onlineausgabe zu lesen, dass es zwischen Oktober 2009 und Mai 2010 gewesen sein solle. “Wir haben die Terminkalender schon überprüft. Und wir können weiter definitiv ausschließen, dass wir zu diesem Zeitpunkt in Tirol waren”, erklärte Niessl: “Unsere Kalender sind gesichert, wir können das jederzeit kontrollieren.”

“Insofern kann man da nur sagen: Zwei Tage, zwei Meinungen. Das Kartenhaus ist aus meiner Sicht zusammengebrochen und es ist Zeit, dass man sich nicht hinter anonymen Informanten und anonymen Zeugen versteckt. Denn Qualitätsjournalismus heißt, auch die Zeugen zu nennen”, meinte der Landeshauptmann.

Niessl: Lügenverdacht gegen Unbekannt

Auf die Frage, wie er sich die detaillierte Schilderung des anonymen Zeugen erkläre, sagte Niessl: “Lügen kann ein jeder. Da muss man schauen, wer die Interessen hat. Wem nützt es – cui bono?” Unternehmer, die 40 oder 45 Mio. Euro im Burgenland investieren und Hunderte Arbeitsplätze schaffen würden, zu Unrecht zu beschuldigen, Geld übergeben zu haben, schade dem Wirtschaftsstandort und vernichte Arbeitsplätze: “Denn die werden sich gut überlegen, wo sie in Zukunft ihre Investitionen tätigen.”

“profil” legt nach

Das Nachrichtenmagazin “profil” hatte zuvor die Vorwürfe gegen Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), vom Industriellen Manfred Swarovski Geld angenommen zu haben, präzisiert: In der Online-Ausgabe wird die – weiterhin anonyme – Quelle mit den Worten zitiert: “Ich habe dem Landeshauptmann die Hand geschüttelt und das Kuvert überreicht.”

“profil” liegt nach eigenen Angaben “die umfassende Aussage” einer Person vor, welche die Geldübergabe an den burgenländischen Landeshauptmann in Tirol bezeuge: “Ich war dabei, als Hans Niessl die 10.000 Euro in Wattens übergeben wurden. Auf Ersuchen von Herrn Swarovski.”

Genauer Zeitpunkt der Übergabe unklar

Demnach sei Niessl zwischen 2009 und 2010 in der Swarco-Zentrale in Wattens gewesen. Der genaue Zeitpunkt – ursprünglich war vom Jahreswechsel 2009/2010 die Rede gewesen – lasse sich vorerst zwar nicht festmachen, könne aber laut Aussage “eingegrenzt” werden: Demnach habe der Besuch nach Mitte Oktober 2009, aber vor der am 30. Mai 2010 abgehaltenen burgenländischen Landtagswahl stattgefunden.

Die Quelle behauptet laut dem Nachrichtenmagazin, dass sie selbst von Manfred Swarovski gebeten worden sei, auf die unweit der Swarco-Zentrale gelegene Raiffeisenbank Wattens zu gehen, um dort 10.000 Euro abzuholen.

“Swarovski hatte mich gebeten zur Bank zu gehen, um dort 10.000 Euro abzuholen. Es hieß, der Landeshauptmann werde erwartet. Das Geld war vorbereitet. Anschließend bin ich zurück in die Zentrale. Herr Niessl war bereits in Swarovskis Büro. Ich habe dem Landeshauptmann die Hand geschüttelt und das Kuvert überreicht”, zitiert “profil” die Person. (red/APA)

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