Keiner weiß derzeit, was wirklich Sache ist, meinte Ensemble Theater-Chef Dieter Haspel im APA-Gespräch über die Wiener Theaterreform. Gemeinsam mit dem Theater des Augenblicks, dem Interkulttheater und dem Kosmostheater gründete er am 4. Februar den Wiener Theaterverband, der für eine Reform der Theaterreform eintritt. Der Verband befürchtet laut einer Aussendung die Schließung von 28 Theatern. Aus dem Kulturamt der Stadt Wien heißt es dazu: Es gibt einen laufenden Dialog und keinen Grund zur Panikmache.
Der Wiener Theaterverband versteht sich laut Aussendung als Dachvereinigung jener Theaterhäuser, die aus unabhängigen zivilgesellschaftlichen Zusammenhängen entstanden sind. Weiters:
Das Ziel der Theaterreform scheint ein noch nie da gewesenes Theatersterben zu sein. 28 Wiener Theatern liegt für die Zeit ab Juli 2005 keine Subventionszusage vor. Dazu Saskia Schwaiger, Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S), gegenüber der APA:
Es muss möglich sein, dass es bei Theatern, die überwiegend mit öffentlichen Geldern finanziert werden, Übergänge geben kann.
Im Zuge der Reform seien Einzelgespräche zwischen Vertretern des Kulturamtes und den Gruppen in Aussicht gestellt worden, so Haspel. Bis jetzt hat keiner ein Gespräch geführt. Das Problem ist das herrschende Informationsloch. Es sieht so aus, als wüssten die Reformer selbst nicht, was sie wollen. Eine amorphe Situation. Schweiger erwidert: Wir stehen grundsätzlich zur Reform. Das Ziel ist es nicht, Theater zu schließen, sondern auch neuen eine Chance zu geben. Ich verstehe die Aufregung nicht.
Zu den Unterstützern des Wiener Theaterverbandes gehören außerdem das Gloria Theater, Projekttheater, Spielraum, Theaterbrett, Theater Center Forum, Theater Pygmalion und Theater mbH.