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Nichtrauchen „urcool“

Unter dem Übertitel „Ich bRAUCHs nicht - Ich rauch nicht“ soll Nichtrauchen für die österreichischen Kids „urcool“ werden, so hofft der Fonds Gesundes Österreich.

„Ich bRAUCHs nicht“ startet der Fonds Gesundes Österreich jetzt eine Kampagne, die sich vor allem an die Elf- bis Zwölfjährigen wendet. Kernbotschaft: Mehr Selbstwertgefühl ohne Zigaretten als schädliches und süchtig machendes „Hilfsmittel“.

„Wir haben als Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) vergangenes Jahr eine ISMA-Umfrage unter 500 Österreichern durchgeführt. Als Zielgruppe der Befragung haben wir die über 16-jährigen Österreicher gewählt. Das Ergebnis war sehr beunruhigend. 47 Prozent der 16- bis 29-jährigen Österreicherinnen und Österreicher bezeichneten sich als Raucher“, erklärte FGÖ-Gesundheitsreferent Dr. Klaus Ropin am Montag bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Kampagne in Wien. F-Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck hatte sich entschuldigen lassen.

Die Konsequenz aus den Umfrageergebnissen ist jetzt die „Pro-Nichtraucherkampagne“, die dem Vermeiden des Zigarettenkonsums unter den Jugendlichen einen positiven Kick verleihen soll. Ropin:
„Wir wenden uns an die Elf- bis Zwölfjährigen, die noch nicht manifest rauchen und erwarten uns einen Strahlungseffekt auch auf die 14- bis 15-Jährigen.“

Dazu dienen vor allem Plakate und TV-Spots. Hinzu kommen Infoscreen-Inserts, Einschaltungen im Kino, Schulplakate, Internet sowie ein Gewinnspiel. Die ersten „Teaser“ sind schon affichiert worden. Derzeit folgt die zweite Welle mit Testimonials von so prominenten Sportlern wie Stefan Gimpl (Snowboard) und Clemens Doppler (Beachvolleyball).

FGÖ-Geschäftsführer Dennis Beck: „Wir wenden dafür rund 15 Millionen Schilling, also gut eine Million Euro auf.“

Wie sehr auch schon die Kids in Österreich vom Nikotin abhängig sind, geht aus den Daten des Instituts für Sozialmedizin der Universität Wien hervor. Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder: „Bei den Elf- bis 13-Jährigen sind 30 Prozent nikotinabhängig. Wenn man die Elf- bis 17-Jährigen testet, zeigen etwa die Hälfte der Jugendlichen eine mittlere bis schwere Nikotinabhängigkeit.“

Umgekehrt: 70 Prozent der jugendlichen Zigarettenraucher würden sich eigentlich wünschen, sie hätten nie damit angefangen. Dr. Anita Rieder: „Zwei Drittel sagen, es fällt ihnen wahnsinnig schwer, das Rauchen wieder aufzugeben. 60 Prozent können sich überhaupt nicht vorstellen, an einem Tag nicht zu rauchen.“
Besonders gefährdet sind die jungen Mädchen. In Österreich greifen 25 Prozent der 15-jährigen Mädchen regelmäßig zur Zigarette, ebenso 20 Prozent der Burschen. Mädchen setzen den „Glimmstängel“ offenbar auch gefährlicherweise als Mittel zur „Gewichtskontrolle“ ein.

Wie wichtig solche Kampagnen sind, beweisen die internationalen Zahlen. Der britische Epidemiologe Sir Richard Peto hat folgende Daten errechnet:

– Weltweit greifen 1,1 Milliarden Menschen zur Zigarettte.
– 500 Millionen dieser 1,1 Milliarden Raucher werden an Tabak-assoziierten Erkrankungen sterben.
– 250 Millionen dieser Todesfälle werden bereits im mittleren Lebensalter auftreten.

Dr. Anita Rieder: „Wir haben durch das Nichtrauchen ein präventives Potenzial von 30 bis 90 Prozent. So könnten wir 90 Prozent der Lungenkrebs-Todesfälle verhindern. Wenn die Hälfte der Raucher aufhörte, könnten wir in Österreich pro Jahr rund 1.500 Lungenkrebs-Todesfälle verhüten.“

S E R V I C E: Ich bRAUCHs nicht

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