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"Nicht reden, sondern Spiele gewinnen"

Austria-Boss Hubert Nagel weiß, dass die Lage schwer, aber noch nicht aussichtslos ist.

Neun Runden sind in der RedZac Erste Liga noch zu spielen, insgesamt 27 Punkte zu vergeben. Austria-Präsident Hubert Nagel hat den Titel noch nicht abgeschrieben, aber zuerst müssen wieder Siege her.

VN: Der achte Versuch nach dem Abstieg im Jahre 2000 in die Bundesliga zurückzukehren scheint erneut zu scheitern. Wie sieht der Präsident die momentane Situation?
Nagel:
Aufgeben tun wir nicht. Aber im Moment sollten wir nicht vom Meister reden, sondern wieder Spiele gewinnen. Jetzt kommt es darauf an, wie sich die Mannschaft fängt und mit der sicher unzufriedenen Situation umzugehen vermag. Theoretisch ist noch alles möglich, vielleicht wird die Meisterschaft auch erst zwei Runden vor Schluss entschieden. Ich weiß es jetzt auch noch nicht.

VN: Welche Auswirkungen hat ein Nichtaufstieg?
Nagel:
Wie die letzten sieben oder acht Jahre. Scheinbar schätzt man uns in Vorarlberg nach wie vor hoch ein. Ein zweiter Rang in der RedZac Liga wird nicht geschätzt. Aber egal in welcher Liga die Austria spielt, sie wird auch in der neuen Saison präsent sein. Es wird generell ein großer Umbruch stattfinden. Wir bauen einen jungen Vorstand auf, haben für Werbung und Verkauf neue Posten installiert und der Nachwuchs soll ebenfalls neu strukturiert werden.

VN: Trainer Hansi Kleer hat indirekt die Qualität des Teams sowie die falsche Erwartungshaltung im Umfeld der Austria angesprochen. Geben Sie ihm recht?
Nagel:
Eines muss klar sein:der Vorstand hat auf den Trainer und die Mannschaft nie Druck gemacht. Wenn man jedes Jahr in einer Liga vorne mitspielt, ist der Druck automatisch gegeben. Und wenn man sein Geld mit Fußball verdient, muss man diesen Druck auch aushalten.

VN: Die schlechteste Platzierung der Austria in den letzten acht Jahren war ein fünfter Platz. Zwischen 50 und 70 Punkte sind finanziell eine große Belastung für den Verein.
Nagel: (lacht):
Ich freue mich über jeden Punkt, den ich auszahlen darf. Und ich freue mich auf jeden Fall über jeden Sieg unserer Mannschaft.

VN: Also ist dem Austria-Präsidenten die Lust am Fußball noch nicht vergangen, auch wenn es heuer wieder sehr schwer wird aufzusteigen?
Nagel:
Nein, überhaupt nicht. Man muss wissen, dass die RedZac Erste Liga heute ausgeglichener ist als vor zehn Jahren. Damals holten wir Spieler aus der Regionalliga in Deutschland, die uns weitergeholfen haben. Auch Spieler wie ein Moitzi, Lipa, Patocka, Letocha waren überdurchschnittlich in der zweiten Liga. Erfolg kann man sich nicht erkaufen. Das sieht man jetzt in Kapfenberg, die sicher nicht den besseren Kader als wir haben. Auch Altach hat bewiesen, dass man es mit einem guten Kollektiv schaffen kann. Wir haben für nächstes Jahr mit de Oliveira einen sehr guten Spieler bereits verpflichtet und stehen mit weiteren Spielern in Verhandlungen. Wie schon gesagt, wollen wir aber einen Großteil der Mannschaft behalten und nicht wieder neun oder zehn neue Spieler holen.

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