Nicht in den Hausmüll! Umgang mit Batterien hat sich verbessert
Eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts market im Auftrag der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) unter 1.200 Personen zeigte einen hohen Informationsstand. Vor fünf Jahren, als die Befragung zum zweiten Mal stattfand, war dem nicht so.
Wissensstand stieg vor allem bei Älteren
Bei der vergangenen Umfrage war der Wissensstand zum Thema Batterien und Akkus noch ausbaufähig. "Wussten 2016 nur 48 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, dass sie Lithium-Ionen-Batterien im Haushalt haben, sind es 2021 mit 60 Prozent deutlich mehr", sagte Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK. Dieses Wissen ist insbesondere bei älteren Menschen angestiegen. "Gerade bei den Jüngeren gibt es durchaus noch Handlungsbedarf", so Giehse. Innerhalb der Bundesländer gab es dabei große Unterschiede. Während 71 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung wissen, dass sie Lithium Batterien und Akkus zu Hause haben, war das im Burgenland nur 51 Prozent bekannt.
Das Bewusstsein und das Wissen um die richtige Entsorgung von Elektroaltgeräten und Altbatterien ist ebenfalls in den vergangenen fünf Jahren weiter gestiegen. Für die Hälfte der Österreicher hat das Thema sehr hohe Relevanz, für weitere 44 Prozent ist es ein wichtiges Thema. "Dieser Wert ist sehr erfreulich, wir sehen seit der ersten Umfrage im Jahr 2011 einen kontinuierlichen Aufwärtstrend", sagte Giehser. Mit zunehmendem Alter steigt die Relevanz, Männer erkennen in der aktuellen Umfrage stärker die Wichtigkeit des Themas, aber auch bei den jungen Menschen steigt sie seit 2011 sukzessive an, dies zieht sich durch alle Bundesländer. 94 Prozent der Befragten kennen die nächstgelegene Sammelstelle, das sind mehr als noch bei den Umfragen 2016 und 2011.
Illegale Sammler im Burgenland, Niederösterreich und in der Steiermark
Wie auch 2016 würden mehr als 80 Prozent ein kaputtes Elektrogerät zu einer Sammelstelle bringen - etwa zu einem Altstoffsammelzentrum, Bauhof oder Mistplatz. Dem Händler das Elektroaltgerät zurückgeben würden rund 15 Prozent der Bevölkerung. Rund drei Viertel der Bevölkerung weiß, dass Elektroaltgeräte nicht bei illegalen Sammelbrigaden abgegeben werden dürfen. Besonders im Burgenland, Niederösterreich und in der Steiermark sind solche Sammler unterwegs. Nur zwei Prozent der Bevölkerung würden ihre Elektroaltgeräte diesen illegalen Sammlern überlassen.
Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) haben mittlerweile von der Möglichkeit des Re-Use von Elektrogeräten gehört. 18 Prozent haben die Möglichkeit in Form einer Abgabe bzw. in Form eines Kaufes eines gebrauchten oder reparierten Geräts in Anspruch genommen. Am Land weiß man zu einem deutlich höheren Prozentsatz, dass die eigene Sammelstelle diese Möglichkeit derzeit noch nicht anbietet, in der Stadt sieht man hingegen einen höheren Anteil an Angeboten von Re-Use.
Viele Batterien landen noch immer im Restmüll
"Auch das Bewusstsein über das Gefahrenpotenzial von Lithium Batterien ist deutlich gestiegen, das zeigt, dass sich unsere Bemühungen rund um Wissensvermittlung und Aufklärung bezahlt gemacht haben", sagte Giehser. Das Bewusstsein über die Gefährlichkeit des unbeaufsichtigten Aufladens konnte von 36 Prozent auf 60 Prozent erhöht werden, und zwar quer durch alle Altersgruppen. Am Land ist man etwas besser informiert als in der Stadt. In der gesamten Bevölkerung verweisen bereits mehr als die Hälfte auf die Gefahr - etwa Brandgefahr, Explosionsgefahr bzw. Überhitzung. In Kärnten und Oberösterreich ist man am besten über die Gefahren informiert.
Die Bevölkerung weiß zwar laut Umfrage besser über die korrekte Entsorgung von Elektrogeräten, Gerätebatterien und Akkus Bescheid, das spiegelt sich aber nicht im Verhalten der Konsumenten wider. Nach wie vor landen zu viele Altbatterien und auch kleine Elektrogeräte im Restmüll. Darum wird es eine bundesweite Informationskampagne zum Thema "Gerätebatterien" organisiert, die im Sommer 2021 starten wird, kündigte Giehser an.
(APA/red)