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Nicaragua wählt Präsident und Parlament

In Nicaragua sind die 3,5 Millionen Wahlberechtigten aufgerufen, an diesem Sonntag einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Sandinisten-Chef Ortega gilt als Favorit.

Insgesamt fünf Kandidaten bewerben sich um das Präsidentenamt in Managua. Umfragen geben dem Anführer der linken Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN), Daniel Ortega, große Chancen, die meisten Stimmen im ersten Durchgang zu erzielen.

Sollte es zu einer Stichwahl der beiden Erstplatzierten kommen, werden aber dem Konservativen Eduardo Montealegre von der Liberalen Nationalen Allianz (ALN) größere Chancen auf einen Sieg eingeräumt. Der derzeitige Präsident Enrique Bolaños (78) unterstützt Montealegre und tritt selbst nicht wieder an.

Mehrere hundert Beobachter aus Amerika und Europa, unter ihnen der frühere US-Präsident Jimmy Carter, werden die Wahlen überwachen. Die nicaraguanische Regierung hat Tausende von Soldaten mobilisiert, die am Wahltag die Sicherheit in dem armen mittelamerikanischen Land garantieren sollen. Der Urnengang gilt als besonders wichtig, weil Sandinistenchef Ortega, der das Land bereits am Ende der 80er Jahre regiert hatte, an die Macht zurückkehren könnte. Der jetzt 60-jährige Ex-Revolutionär war 1990 abgewählt worden und hatte die Wiederwahl bei den folgenden Wahlen stets verpasst.

Montealegre will den Kurs der pragmatischen Wirtschaftspolitik des derzeitigen Präsidenten Bolaños fortsetzen. Er strebt auch eine enge Zusammenarbeit mit den USA und den Nachbarn der Region an. Ortega erhielt vor allem von dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chàvez Unterstützung und stellte die Wähler vor die Alternative: „Wilder Neoliberalismus oder Wechsel“.

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