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Nicaragua: Ortega in Führung

Bei der Präsidentenwahl in Nicaragua zeichnet sich ein deutlicher Sieg des früheren Staatschefs Daniel Ortega ab. Nach Auszählung der Stimmen in etwa sieben Prozent der Wahllokale lag er mit knapp 41 Prozent klar in Führung vor.

SOmit liegt Ortega klar vor seinem Rivalen Eduardo Montealegre, der auf 33 Prozent kam.

Das Wahlrecht des mittelamerikanischen Landes sieht vor, dass bereits ein Stimmenanteil von über 40 Prozent für einen Wahlsieg reicht. Selbst ein Ergebnis von über 35 Prozent würde reichen, wenn der Vorsprung vor dem Zweitplatzierten mehr als fünf Prozentpunkte beträgt.

Ortega ging bei der Wahl vom Sonntag 16 Jahre nach seiner Abwahl als Favorit ins Rennen. Es ist sein dritter Anlauf zur Rückkehr in das Präsidentenamt seit dem Ausscheiden 1990: In zwei früheren Wahlen konnte der Sandinist die Bürger nicht davon überzeugen, dass mit dem Kalten Krieg auch seine revolutionäre Vergangenheit abgeschlossen ist.

Die USA, die in den 80er Jahren die Contra-Rebellen in Nicaragua und damit den Kampf gegen die Sandisten unterstützten, stehen einem möglichen Sieg Ortegas skeptisch gegenüber. Washington befürchtet, dass der 60-Jährige eine enge Partnerschaft mit dem linksgerichteten venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez eingehen könnte.

Neben Ortega von der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) bewarben sich zwei weitere Sandinisten für ihre Gruppierungen um das Präsidentenamt: Edmundo Jarquin und der legendäre Kämpfer Eden Pastora. Montealegre, der von den USA unterstützt wurde, gehört der Liberalen Allianz an, außerdem kandidierte der frühere Vizepräsident José Rizo von der regierenden liberalen Partei PLC. Alle drei lagen den vorläufigen Ergebnissen zufolge weit abgeschlagen hinter Ortega und Montealegre.

Das offizielle Endergebnis wird im Laufe des heutigen Montags erwartet.

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