Kehle durchgeschnitten
Den beiden wird vorgeworfen, die 22 Jahre alte Mitbewohnerin von Knox, Meredith Kercher, im Drogenrausch missbraucht und ermordet zu haben, nachdem sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Mit einem Messer soll die Britin in der Nacht zum 2. November 2007 im malerischen Perugia zunächst bedroht, dann mit mehr als 40 Messerstichen gequält worden sein. Zuletzt soll ihr Knox die Kehle durchgeschnitten haben. Knox und Sollecito beteuerten von Anfang an vehement ihre Unschuld. Blutige Fakten stehen diesen Unschuldsbeteuerungen und zahlreichen Ungereimtheiten gegenüber. Für die Anwälte der Angeklagten ist der Schuldige schon gefunden. Gerechtigkeit ist bereits geschehen”, bekräftigte Sollecitos Verteidiger Luca Maori. Ende Oktober wurde nämlich ein dritter Tatverdächtiger – der 21-jährige Afrikaner Rudy Guede – in einem Schnellverfahren zu 30 Jahren Haft verurteilt. Dessen Präsenz am Tatort wurde kurioserweise unter anderem dadurch bewiesen, dass er die Toilettenspülung in dem Mordhaus nicht betätigt hatte und so seine DNA-Spuren gesichert werden konnten. Außerdem sei ein Fingerabdruck des Einwanderers von der Elfenbeinküste unter dem Kopfkissen der Toten entdeckt worden.
DNA-Spuren
Doch am Samstag präsentierten die Ankläger neue Beweise gegen das Paar: DNA-Spuren an einem Küchenmesser sollen die Schuld der Studentin aus Seattle beweisen. Für Polizeichef Profazio ist das in Sollecitos Wohnung gefundene und gesäuberte Küchenmesser eindeutig die Tatwaffe. Außerdem soll ein Fußabdruck auf dem Kopfpolster, das unter der Leiche Meredith Kerchers gefunden wurde, ein Indiz sein, das Knox schwer belastet. Auf dem Polster befindet sich ein Fußabdruck der Größe 37 – und das entspricht genau der Größe von Knox Füßen.