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New Yorker dachte sich toten Sohn aus

Zwei Jahre nach den Terroranschlägen auf das WTC ist in New York ein Mann verurteilt worden, weil er mit einem erfundenen toten Sohn Entschädigungszahlungen abkassieren wollte.

Der zwölffache Familienvater Cyril Kendall dachte sich ein 13. Kind namens „Wilfred“ aus, das angeblich bei den Anschlägen vom 11. September ums Leben kam.

Als Angehöriger bekam Kendall 160.000 Dollar (143.000 Euro) von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz. Dafür kaufte er sich ein neues Auto und beglich die ausstehenden Kreditkarten-Rechnungen. Das New Yorker Gericht bezeichnete den Betrug als „absolute Missachtung der Gesellschaft“ und verhängte die Höchststrafe: Kendall muss bis zu 33 Jahre ins Gefängnis.

Der Familienvater hatte den Betrug geschickt eingefädelt: Er legte einen Ordner mit falschen Dokumenten über „Wilfred“ an, darunter eine unbeglaubigte Geburtsurkunde aus Guyana. Vor Gericht sagten vier seiner Kinder mit großen Emotionen über ihren „Bruder“ aus. Ihnen droht jetzt ein Verfahren wegen Meineids. Der Schwindel flog auf, weil ein Mitarbeiter der US-Botschaft von Guyana „Wilfreds“ angebliche Geburtsurkunde anfocht und ihn auch sonst niemand je gesehen hatte. Nur Kendall hielt seinen Anwälten zufolge an seiner Version fest und zeigte sich weiter sehr berührt vom Verlust seines angeblichen Sohnes.

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