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"New Police Story"

Nach seinen zahlreichen mehr oder weniger erfolgreichen Ausflügen nach Hollywood kehrt Martial-Arts-Spezialist Jackie Chan zurück zu seinen Wurzeln in Hongkong:

In „New Police Story“ (ab 11. November in den österreichischen Kinos) kämpft er in der Rolle des gealterten Inspektors Wing gegen eine Jugendbande, die es auf Polizeibeamte abgesehen hat. Wer aber eine typische Chan-Komödie erwartet, wird überrascht. Der Action-Film ist ungewöhnlich ernsthaft und brutal. Und Kampfkunst-Meister Chan („In 80 Tagen um die Welt“) versucht sich als Charakterdarsteller.

„Ich habe hier total mein Image geändert“, sagte Chan. Statt den heldenhaften Clown zu spielen, zeige er einen gebrochenen Mann, der sich mit Schuldgefühlen quält, der säuft, weint und seine Widersacher auf den Knien anfleht. „Es war mental viel schwieriger als den Komödianten zu spielen, aber ich wollte es unbedingt ausprobieren.“

Der Film unter der Regie von Benny Chan („Gen-X Cops“) setzt Chans Police-Story-Reihe fort, mit der er 1985 seinen Durchbruch hatte. Chan wirkte als Produzent und Stunt-Direktor. „In Asien einen Film zu machen ist ganz anders als in Amerika.“ Anders als bei US-Produktionen arbeite man viel enger zusammen.

Inspektor Wing (Jackie Chan) – einst der Held der Hongkonger Polizei – ist nur noch ein kränkliches Abbild seiner Selbst, ein Wrack, das seinen Kummer in Alkohol ertränkt. Ein Jahr ist es nun her, als er seine Crew beim Einsatz gegen jugendliche Bankräuber ins Verderben führte. Statt den jungen Rebellen innerhalb von drei Stunden das Handwerk zu legen, starben die Polizisten qualvoll, darunter der Bruder von Wings Freundin Ho Yee (Charlie Young). Der Grund ihres Hasses auf die „Cops“ liegt in der Kindheit des Anführers Joe (Daniel Wu), Sohn des Polizeichefs. Wie seine reichen Freunde sieht er keinen anderen Sinn in seinem Leben. außer bei Extremsport und Banküberfällen seine Grenzen zu überschreiten. Für die verwöhnten Kids ist es wie ein Egoshooter-Computergame. Pro ermordetem Polizeibeamten gibt es 20 Punkte. Endlich gelingt es dem jungen Frank (Nicholas Tse), Wing wieder aufzupäppeln. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Bande.

Für den Humor ist diesmal ausschließlich Nachwuchsdarsteller Tse zuständig. Die Geschichte (Drehbuch: Alan Yuen) erfüllt leider Klischees von „Rich-Kids“, die sich gegen die Erwachsenen nicht anders zu behaupten wissen als mit ausufernder Gewalt. Die Charaktere sind Stereotypen. Abgesehen von diesen Schwachstellen handelt es sich aber um spannendes und technisch niveauvolles Action-Kino.

Schließlich kommt es in Chan-Filmen trotz allen Imagewandels immer noch auf die Kampfkunst an. Und da gibt der inzwischen 51-Jährige, der bereits in mehr als 100 Filmen gekämpft hat, wieder einige bemerkenswerte Stunts zum Besten. „Ich bin aber vorsichtiger geworden“, sagte Chan. Er nehme sich für die gefährlichen Stunts mehr Zeit, sei nicht mehr so wild „wie in den alten Tagen“.

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