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Neustart bei österreichisch-amerikanischen Gesellschaft geplant

Das Vereinslokal in Wien wird derzeit noch renoviert.
Das Vereinslokal in Wien wird derzeit noch renoviert. ©Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft
Die österreichisch-amerikanische Gesellschaft ist nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Nun ist ein Neustart mit Diskussions- und Informationsveranstaltungen geplant.

Sie ist nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, um Vertrauen zwischen den USA und Österreich aufzubauen. Nun nimmt die Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft (ÖAG) unter anderem die US-Präsidentenwahl zum Anlass, sich als "neutrale Austauschplattform" über die USA anzubieten. Dazu seien ab November Diskussions- und Informationsevents geplant, erläutert Generalsekretär Rainer Newald der APA.

"Wir haben keine politische Ausrichtung", betont der Kommunikationsexperte. Man wolle aber den Wahlkampf begleiten und für "zusätzliche inhaltliche Substanz" sorgen, sagt er mit Blick auf die aktuelle Polarisierung in der amerikanischen Politik. Konkret soll es etwa anlässlich der TV-Konfrontationen der Präsidentschaftsbewerber Podiumsdiskussionen mit Vertretern beider Seiten geben.

Wiener Innenstadt: Vereinslokal wird renoviert

Derzeit wird das Vereinslokal in der Wiener Innenstadt noch renoviert, berichtet Newald. Den Verein beschreibt er als Zusammenschluss von "Österreichern, die ein Interesse am American Way of Life haben". Neben Privatpersonen sind auch große Traditionsunternehmen an Bord der im Jahr 1946 gegründeten ÖAG. Präsident ist seit dem Vorjahr der Coca-Cola-Manager Philipp Bodzenta, als Nachfolger des kürzlich verstorbenen ehemaligen Außenamts-Generalsekretärs Albert Rohan. Im Zuge des Relaunch will sich die ÖAG für neue private und Firmenmitglieder öffnen.

ÖAG will Anlaufstelle für junge Menschen sein

"Wir wollen neue Dinge ermöglichen", sieht Newald die Aufgabe des Vereins vor allem in Information, Austausch und Vernetzung. So möchte die ÖAG etwa auch Anlaufstelle für junge Menschen sein, die sich über Studienmöglichkeiten in den USA informieren wollen sowie österreichische Start-ups, die Kontakt zu US-Unternehmen suchen. Bei den Veranstaltungen solle die gesamte Bandbreite des gesellschaftlichen Austausches abgebildet werden, kündigt er etwa Abende zu American Football anlässlich des Super Bowl oder zur Oscar-Verleihung an.

"Gerade in politisch und wirtschaftlich bewegten Zeiten ist es wichtig, eine Organisation zu haben, die allen Bereichen der internationalen Kooperation Aufmerksamkeit gibt", begrüßte Außenminister Alexander Schallenberg in einer ÖAG-Aussendung das Engagement des Vereins. Auch US-Botschafter Trevor Traina wünschte der ÖAG "alles Gute für einen erfolgreichen Relaunch". Sie sei seit 1946 "eine wichtige Säule des bilateralen Engagements".

Wien und Washington bemühen sich um engere Beziehung

Vielen älteren Österreichern ist die ÖAG vor allem durch die Organisation der "Care"-Hilfspakete nach dem Zweiten Weltkrieg in positiver Erinnerung. Auf höchster politischer Ebene stagnierten die Beziehungen zeitweise oder waren gar - wie in der NSA-Abhöraffäre - von Konfrontation geprägt. Nun ist man in Wien und Washington wieder um engere Beziehungen bemüht. So wurde der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Februar als erster österreichischer Regierungschef seit 15 Jahren im Weißen Haus empfangen, auch auf Ministerebene gab es zahlreiche Treffen. Im November wird WKÖ-Präsident Harald Mahrer eine große Wirtschaftsdelegation in die USA führen und damit den sich dynamisch entwickelten Wirtschaftsbeziehungen, über denen freilich die Strafzolldrohungen Trumps gegen die EU hängen, weiter stärken.

(APA/Red)

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