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Neun Tote bei zwei Selbstmordanschlägen

Bei zwei palästinensischen Selbstmordanschlägen innerhalb weniger Minuten sind am Sonntagmorgen in Jerusalem mindestens 9 Menschen getötet worden.

Mehr als 20 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Anschläge ereigneten sich nur wenige Stunden nach ersten, ergebnislosen Gesprächen zwischen der israelischen und palästinensischen Führung. Israels Ministerpräsident Ariel Sharon verschob nach den Anschlägen seinen Abflug zu einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush. Sharon berief für Sonntagmittag seine wichtigsten Minister zu Beratungen ein.

Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 7 Israelis getötet und über 20 verletzt, als sich ein als orthodoxer Jude verkleideter Selbstmordattentäter am Morgen in einem vollbesetzten Bus in Jerusalem in die Luft sprengte. Kurz nach dem Anschlag im Viertel French Hill im Norden Jerusalems sprengte sich ein weiterer Palästinenser in dem arabischen Vorort Dahit al-Barid in die Luft, bevor ihn israelische Polizisten festnehmen konnten.

Bereits am Samstagabend hatte sich kurz vor dem Gespräch zwischen Sharon und dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas in der geteilten Stadt Hebron im Westjordanland ein Palästinenser mit einem Sprengsatz getötet und dabei ein israelisches Siedlerpaar getötet. Beim Versuch, in die jüdische Siedlung Shaarei Tikwa einzudrungen, wurden wenig später dann zwei palästinensische Extremisten von israelischen Soldaten erschossen.

Im Gazastreifen töteten israelische Soldaten am Sonntagmorgen nach israelischen Angaben einen Palästinenser. Der Zwischenfall ereignete sich in Khan Yunis im äußersten Süden des Gebiets. Der palästinensische Informationsminister Nabil Amr verurteilte die beiden Selbstmordanschläge in Jerusalem. Gleichzeitig rief Amr Israel am Sonntag auf, mit „Zurückhaltung“ auf die Attentate zu reagieren.

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